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DEB-Team schafft Olympia-Comeback: 3:2 gegen Lettland

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Riga (dpa) – Dank Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl hat Deutschlands Eishockey-Nationalteam das Olympia-Comeback geschafft. Fünf Minuten vor dem Ende erzielte der NHL-Profi den Siegtreffer zum entscheidenden 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Gastgeber Lettland.

Vor 40 Jahren hatte sein Vater Erich in Innsbruck sensationell die olympische Bronzemedaille mit der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) gewonnen.

«Ich glaube, es geht nicht besser. Heute war noch mal das i-Tüpfelchen», sagte Matchwinner Tom Kühnhackl am Sonntag mit Blick auf seine jüngsten Erfolge bei Sport1. «Klar sind die Nerven im Spiel, aber wir haben als Team zusammengestanden. Zum Glück hat es funktioniert.» Der starke NHL-Torhüter Philipp Grubauer erklärte: «Supergeil. Supergeil. Es war ein klasse Spiel, super.»

Beim Qualifikationsturnier in Riga hatte das Team von Bundestrainer Marco Sturm bereits Japan (5:0) und Österreich (6:0) besiegt. In Südkorea in anderthalb Jahren trifft Deutschland in der Vorrunde auf Schweden, Finnland und Norwegen.

NHL-Profi Leon Draisaitl (17. Minute), Torjäger Felix Schütz (25.) und am Ende Kühnhackl (55.) behielten in der aufgeheizten Stimmung vor 10 035 Zuschauern in der ausverkauften Arena Riga kühlen Kopf und sicherten Deutschland erstmals seit 2010 wieder die Olympia-Teilnahme. Für Lettland trafen lediglich Miks Indrasis (35.) und Martins Karsums (47.), die damit eine zwischenzeitliche 2:0-Führung des WM-Viertelfinalisten ausgeglichen hatten.

Mit der erfolgreichen Qualifikation ist der nominell vielleicht bestbesetzten Auswahl in der DEB-Geschichte ein wichtiger Meilenstein auf dem angestrebten Weg von Präsident Franz Reindl in die Weltspitze gelungen. Reindl, der als Spieler 1976 gemeinsam mit Tom Kühnhackls Vater Erich Bronze gewonnen hatte, will bis 2026 mit dem Nationalteam wieder um Medaillen spielen. Acht Monate vor der WM im eigenen Land scheint der Grundstein unter Bundestrainer Sturm gelegt zu sein.

Nach der ersten WM-Viertelfinal-Teilnahme seit fünf Jahren im Mai in Russland gewann das Sturm-Team nun auch das Qualifikations-Turnier. Auch aufgrund der Erfahrung von zehn Spielern mit zusammen 2852 NHL-Spielen blieb Deutschland am Sonntag cool und schlug noch einmal zurück, nachdem die Letten eine 2:0-Führung Deutschlands im Schlussdrittel noch ausgeglichen hatten.

Philipp Grubauer von den Washington Capitals war im Tor erneut ein souveräner und sicherer Rückhalt. Deutschland überstand die aggressive Anfangsphase der Letten schadlos und überzeugte wieder im Powerplay. Die erste Überzahlsituation nutzte NHL-Toptalent Draisaitl nach einem genialen Pass von Nürnbergs Patrick Reimer zur Führung. Zu Beginn des Mitteldrittels sorgte das vierte Turniertor des in Schweden beschäftigten Schütz zunächst für Ruhe auf den Rängen.

In der 35. Minute kassierte Grubauer dann seinen ersten Gegentreffer im Turnier und musste sich im Schlussabschnitt ein zweites Mal in Unterzahl geschlagen geben. In den Schlussminuten nutzte Kühnhackl eine Überzahlsituation.

Damit ist die Schmach von Bietigheim-Bissingen 2013 vergessen. Damals hatte Deutschland erstmals überhaupt unter Sturms Vorgänger Pat Cortina eine Olympia-Qualifikation verpasst. Unter dem 2015 von Reindl überraschend zum Bundestrainer beförderten deutschen NHL-Rekordspieler Sturm zeigt die Leistungskurve jedoch wieder deutlich nach oben. Anders als unter dem glücklosen Cortina gibt es inzwischen bei wichtigen Turnieren kaum noch Absagen für das Nationalteam. In Riga etwa sicherten sieben aktuelle NHL-Spieler die Rückkehr zu Olympia. Das hatte es zuletzt 2010 bei den Winterspielen in Vancouver, damals noch mit Sturm als Spieler, gegeben.

Fotocredits: Stefan Diepold,Stefan Diepold,Stefan Diepold,Stefan Diepold

(dpa)

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