München – DEB-Präsident Franz Reindl ist gespannt, wie sich die deutsche Eishockey-Auswahl beim Deutschland Cup präsentiert. Das Turnier in Augsburg beginnt für den Gastgeber am Freitagabend mit einer Partie gegen Russland.
Der Chef des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) sprach zuvor mit der Deutschen Presse-Agentur über seine Erwartungen, die Zukunft des Turniers und die finanziellen Auswirkungen der WM.
Reindl über seine Erwartungen an den Deutschland Cup:
«Für uns ist es das letzte Turnier vor Olympia, ebenso wie für die USA. Deswegen haben sie ein ganz starkes Team mit gewaltiger NHL-Erfahrung nominiert. Da erhofft sich jeder, dass er eine Chance hat, bei Olympia dabei zu sein. Das Gleiche gilt für die Slowaken. Das Team der Russen ist sehr jung, sie werden Volldampf marschieren. Und auch sie geben noch zwei, drei Spielern eine Chance fürs Olympia-Team. Es ist eine Menge Dampf drin, bei allen drei Gegnern.»
Reindl über seinen Turnierfavoriten:
«Ich glaube, dass die Amerikaner das stärkste Team haben werden. Sie sind jung und trotzdem erfahren. Sie haben läuferische Qualitäten, die überdurchschnittlich sind. Bei den Russen weiß man nicht so richtig, was uns erwartet. Sie werden für uns gleich am ersten Tag die unbekannte Größe sein. Das ist ein kleiner Nachteil.»
Reindl über die Chancen des deutschen Teams:
«Marco Sturm hat es richtig gemacht, dass er etablierten Spielern eine Pause gibt, bei denen er sicher weiß, dass sie bei Olympia dabei sind, und gibt dadurch anderen eine Chance. Ich denke, dass er eine gute Mischung hat. Unsere Mannschaft ist in dem Teilnehmerfeld konkurrenzfähig und kann ganz vorn dabei sein. Aber es ist so eng, es ist von Platz eins bis vier alles möglich.»
Reindl über die Ziele bei Olympia:
«Wir sind sehr froh, dass wir mit den Männern dabei sind. Das ist wichtig fürs Renommee. Es ist hart, dass unsere Gruppe so skandinavisch geprägt ist. Es wird ganz schwer, dort zu bestehen oder gar weiterzukommen. Diese Hürde zu überwinden und in die nächste Runde einzuziehen, wäre schlicht ein Traum.»
Reindl über den Standort des Deutschland Cups:
«Wir werden uns vereinbarungsgemäß nach dem Deutschland Cup mit den Augsburgern zusammensetzen und die drei Jahre Revue passieren lassen. Die Tendenz, in Augsburg zu bleiben, ist groß, aber es ist kein Muss. Ich würde die drei Jahre als erfolgreich einstufen, aber wir gehen da offen rein. Auch ein anderer Standort hätte seine Reize. Als Alternative kämen ein paar Städte infrage, wie es zum Beispiel Nürnberg, Hamburg oder Dresden, Krefeld wären.»
Reindl über die finanziellen Auswirkungen der Eishockey-WM in Köln und Paris:
«Der Jahresabschluss 2017 ist noch nicht gemacht aber wir sind sehr glücklich, dass dem DEB, wie den Mitgliedern angekündigt, 1,8 bis zwei Millionen aus der WM 17 für die Rechteübertragung an das WM-OK verbleiben. Wir setzen das Geld, das wir bei der WM eingenommen haben, für die Zukunft des Sports ein. Wir haben keine Schulden mehr, wir stehen gut da.»
Fotocredits: Marius Becker
(dpa)