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DBB-Team siegt zum Abschluss – Olympia-Qualiturnier gebucht

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Shanghai – In bester Laune verschwand Dennis Schröder nach seinem großen Auftritt zum Ende einer enttäuschenden WM wortlos in der Kabine, Kumpel Daniel Theis freute sich schon auf die Olympia-Chance.

Angeführt von einem starken Schröder beendeten die deutschen Basketballer das Weltturnier noch mit einem Erfolgserlebnis und dürfen bis kommenden Sommer von Tokio 2020 träumen.

Das Team von Bundestrainer Henrik Rödl machte mit einem hart erkämpften 82:76 (36:33)-Sieg über Kanada die angestrebte Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Sommerspiele im kommenden Jahr perfekt und will nun der Generation Dirk Nowitzki nacheifern. Zuletzt hatte der Ex-Superstar eine Auswahl des Deutschen Basketball Bunds vor elf Jahren zu Olympia in Peking geführt.

«Wir haben aus dem Schlechtesten noch das Beste rausgeholt. Wir haben uns noch die kleine Olympia-Chance erhalten», sagte NBA-Profi Theis und rechnet fest mit der Zusage der Profis aus dem WM-Kader: «Ich denke, dass wir alle da spielen werden, wieder dabei sind. Wir haben noch etwas gutzumachen.» Aufbauspieler Ismet Akpinar ergänzte: «Das ganze große Ziel ist Olympia, dem sind wir jetzt einen Schritt näher gekommen.»

Nach dem zweiten Sieg in der Platzierungsrunde reichte es nun wegen des blamablen Vorrundenscheiterns dennoch nur für Rang 18, das schlechteste Abschneiden in der deutschen WM-Geschichte. Schröder war mit 21 Punkten bester deutscher Werfer und ragte zudem trotz einer mäßigen Feldwurfquote mit zehn Rebounds und neun Assists heraus. «Wenn ich fit bin und alles gut läuft, dann spiele ich und wenn nicht, dann nicht», hatte er vor der Partie auf die Frage geantwortet, ob er definitiv bei der Olympia-Qualifikation dabei sein werde. Schon zuvor hatte er gesagt, dass dafür alle «mitziehen» müssten.

Ende Juni 2020 geht es für das deutsche Team bei einem von vier Qualifikationsturnieren gegen fünf andere Mannschaften um die letzte Chance auf ein Olympia-Ticket. Nur der Sieger darf nach Tokio. Um die Gastgeberrolle will sich der DBB nicht bewerben. «Es ist für uns illusorisch. Wenn ich etwas machen möchte, muss ich es finanziell hinterlegt haben», sagte Verbandspräsident Ingo Weiss der Deutschen Presse-Agentur. «Dazu bereiten wir uns auf die Heim-EM 2021 vor und da aus der hohlen Hand ein Sechs-Nationen-Turnier zu organisieren, möchte ich bei uns keinem zumuten.»

Während die Spieler gut gelaunt in den letzten WM-Abend vor dem unerhofft frühen Abflug aus China starteten, setzte der Verbandschef zu einer Generalkritik an den Medien an. Dass aufgrund Schröders Aussagen geschrieben worden sei, dass dieser nicht wisse, ob er im Nationalteam weiterspiele, «ist doch pervers», schimpfte Weiss. «Die Trainerfrage wird laufend immer wieder weiter hochgehoben. Es wird immer nur das Negative herausgebracht. Warum kann man nicht auch irgendwann einmal sagen, dass die Jungs sich bis zum Ende den Arsch aufgerissen haben.»

Auch Weiss hatte vor der WM gesagt, dass es der «talentierteste und dabei der kompakteste Kader in der Geschichte des deutschen Basketballs» sei und es «legitim» sei, «wenn die Öffentlichkeit über eine Medaille spricht.» Als offizielles Ziel war die Zwischenrunde und der Sprung zu einem Olympia-Qualiturnier ausgegeben worden.

Zumindest letzteres schaffte die Rödl-Auswahl mit einem kämpferischen letzten Auftritt. Vor allem NBA-Profi Maximilian Kleber und der bislang schwächelnde Paul Zipser sorgten für eine 14:7-Führung für das deutsche Team, das Kanada mit starker Defensive bei nur zwölf Punkten im ersten Viertel hielt. Doch wie so häufig bei dieser WM fielen zu wenige eigene Würfe aus der Distanz, das offensive Tempo fehlte, es häuften sich die unnötigen Ballverluste.

Es war lange ein zähes Duell auf niedrigem Niveau. Zipser kassierte zu Beginn der zweiten Halbzeit gleich zwei unsportliche Fouls – und musste damit frustriert in die Kabine. Dreieinhalb Minuten traf die DBB-Auswahl keinen Korb, Kanada zog bis auf 52:41 davon. Mit einem 22:4-Lauf drehte das deutsche Team jedoch die Partie – und behielt die Nerven. Zum Ende wurde sogar noch gezaubert, Kleber sorgte per Dunk nach Lobanspiel von Voigtmann für die Entscheidung.

Fotocredits: Swen Pförtner,Swen Pförtner,Swen Pförtner,Swen Pförtner,Swen Pförtner,Swen Pförtner
(dpa)

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