Rio de Janeiro (dpa) – Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind umstritten, weil Brasilien sich in einer tiefen Rezession befindet. Sie kosten rund 39,1 Milliarden Reais (10,7 Mrd Euro) – aber 58 Prozent davon sind privat finanziert.
Nur die Sportstätten haben 7,1 Milliarden Reais (1,9 Mrd Euro) gekostet. Bürgermeister Eduardo Paes hat ein Konzept entwickelt, was mit den Anlagen nach den Spielen passieren soll – anders als nach der Fußball-WM soll es möglichst wenige Anlagen geben, die ungenutzt viel Geld verschlingen.
OLYMPIAPARK:
– Hier soll ein großes Leistungssport- und Schulzentrum entstehen, bislang fehlen in Brasilien professionelle Trainingsbedingungen für olympischen Spitzensport. 60 Prozent des Parks sollen öffentlich genutzt werden, 40 Prozent für Wohnungen und kommerzielle Zwecke. Zudem sollen hier mehrere Beachvolleyballfelder auf dem großen Areal entstehen, dazu ein öffentlicher Park mit Sportanlagen und Radwegen.
– Carioca 1 (16 000 Plätze; Basketball) wird zurückgebaut auf 6500 Plätze und soll unter anderem für Konzerte und Messen genutzt werden.
– Carioca 2 (10 000 Plätze; Judo, Ringen) wird ein Trainingszentrum unter anderem für Gewichtheben, Judo, Wrestling und Tischtennis.
– Die Arena Carioca 3 (10 000 Plätze; Fechten, Taekwondo) soll in eine Schule für 850 Schüler umgebaut werden, in der es neben dem Unterricht Trainingsmöglichkeiten in zehn Disziplinen geben wird.
– Velodrome: Es soll mit seinen 5000 Plätzen erhalten bleiben, bisher gibt es kaum professionelle Sportstätten für Bahnradsport.
– Tennis: Ein Stadion für 10 000 Zuschauer und acht Courts sollen erhalten bleiben, hier sollen künftig die Rio Open stattfinden.
– Future Arena: Die Handballarena mit Platz für 12 000 Zuschauer soll umgebaut werden in vier öffentliche Schulen.
– Schwimmstadion: Es soll geteilt werden in zwei Schwimmzentren.
DEODORO:
– Hier finden elf olympische und vier paralympische Wettbewerbe statt – unter anderem Reiten, Schießen, Moderner Fünfkampf, BMX, Mountain Bike und Kanu-Slalom. Die Kanu-Slalom-Anlage soll ein See werden, der als Schwimmbad genutzt werden kann. Ein anderer Teil soll als Park mit Sportmöglichkeiten und Grillplätzen genutzt werden, zudem sollen mehrere Rad-Strecken und eine Skate-Anlage entstehen. Auch soll auf dem Gelände im Norden Rios eine große Familienklinik gebaut werden.
COPACABANA/REGION MARACANÃ:
– In Copacabana sind nur provisorische Anlagen am Strand gebaut worden, wie das Beachvolleyballstadion. Die Kapazität im olympischen Leichathletikstadion wurde vorübergehend von 45 000 auf 60 000 erhöht, es dient danach wieder als Fußballstadion. Als eine der wenigen Sportstätten unverändert erhalten bleibt das berühmte und zur Fußball-WM komplett umgebaute Maracanã-Stadion (78 600 Plätze).
Fotocredits: Renato Sette Camara