Monte Carlo – Es wird ein anderer Formel-1-Klassiker. Der Große Preis von Monaco ist immer noch, und vor allem für Lewis Hamilton nach dem Tod von Niki Lauda, das Rennen, das man gewinnen will.
Der Brite wollte am Mittwoch seine Trauer für sich verarbeiten, sagte alle Medientermine ab. Heute steigt er in seinen Mercedes zum ersten Freien Training. Am Freitag ist traditionell Formel-1-frei in Monte Carlo.
IST MERCEDES AUCH IN MONTE CARLO DER TOPFAVORIT?
Es gibt Strecken, auf denen die Silberpfeile eher als Sieggaranten gelten. Zumindest was die vergangenen beiden Jahre betrifft. 2017 siegte Sebastian Vettel im Ferrari, im vergangenen Jahr Daniel Ricciardo, als er noch für Red Bull unterwegs war. Davor allerdings war auch Monaco Mercedes-Land: 2013, 2014 und 2015 siegte Nico Rosberg, 2016 Hamilton. Klar ist aber auch, dass bei aller tiefer Trauer um Lauda der Tod des Teamoberaufsehers am Montag nur noch ein Grund mehr für die Silberpfeile und allen voran Hamilton ist, dieses 66. WM-Rennen in den engen Straßen an der Côte d’Azur zu gewinnen.
HABEN MERCEDES UND DIE FORMEL 1 ZUM TOD VON LAUDA SPEZIELLE AKTIONEN GEPLANT?
Mercedes wird beide Wagen am Donnerstag mit der Aufschrift «Danke Niki» versehen. Dazu ist die Unterschrift des Österreichers aufgedruckt, der am Montag im Alter von 70 Jahren gestorben war. Zudem wird ein Stern auf der Motorabdeckung rot sein – in Anlehnung an Laudas berühmte rote Kappe. Weiteres ist in Planung, heißt es vom Team. Von der Formel 1 kamen noch keine Infos, ob und wenn ja, was geplant ist zu Ehren des dreimaligen Weltmeisters.
WAS SAGT SEBASTIAN VETTEL ZU SEINEN SIEGCHANCEN?
Der deutsche Ferrari-Pilot betont die eigenen Gesetze auf dem Stadtkurs. «Roulette» sei es. Der Ferrari – das betonte Vettel mehrfach – ist aber nicht schnell genug. Vettel braucht auch Glück, wenn die Kugel bei Rot halten soll. Dass er in Charles Leclerc einen Monegassen im Team hat, der sich innig wünscht, bei seinem Heimrennen den ersten Formel-1-Sieg seiner jungen Karriere zu feiern, macht es für Vettel auch nicht einfacher.
WAS SAGT KIMI RÄIKKÖNEN ZU SEINER 300. GRAND-PRIX-TEILNAHME?
Was man von ihm erwartet: «Es macht keinen Unterschied zum vergangenen oder zum nächsten Rennen. Es ist nur eine Zahl.» 40 Jahre wird der Finne im Oktober. 21 Siege feierte Räikkönen, 103 Mal stand er insgesamt auf dem Podest. Räikkönen startete seine Formel-1-Karriere 2001 beim Schweizer Sauber-Rennstall, zu dem er vor dieser Saison zurückkehrte. Dazwischen lagen Jahre bei McLaren, Ferrari, Renault und noch mal Ferrari sowie eine Rallye-Auszeit. Noch immer ist Räikkönen der letzte Ferrari-Weltmeister (2007). Und bekannt für seine unnachahmliche Art. Auf der Homepage der Formel 1 heißt es gleich zu Beginn seines Porträts: «Er ist der weltberühmte Rennfahrer, der einfach nur in Ruhe gelassen werden will.»
GIBT ES SPEZIELLE REIFEN FÜR DEN SPEZIELLEN KURS?
Sie kommen in diesem Jahr zum ersten Mal zum Einsatz. Hersteller Pirelli hat für die kürzeste aller Strecken mit gerade mal 3,3 Kilometern die weichste Reifenmischung in seinem Formel-1-Sortiment mitgebracht. Der Grund ist simpel: Die Strecke hat wenig Grip, also wenig Haftung. Normal bei Straßenkursen. Erst durch die Trainingseinheiten und die Begleitserien kommt etwas Gummi auf die Strecke – sofern es nicht regnet.
Fotocredits: Hans Gödel
(dpa)