Erfurt – Das Motto der Deutschland-Tour-Organisatoren lautete: Jede Etappe ein Klassiker! Was auf dem zweiten Teilstück nach Göttingen und der dritten Etappe nach Eisenach schon gut zu sehen war, soll in einer Angriffsserie der Klassikerspezialisten gipfeln.
Auf dem Weg nach Erfurt ist das Profil schwierig, echte Sprinter unter den Radprofis dürften hier keine Chance auf den Tagessieg haben.
DIE ETAPPE: Der schnellste Weg von Eisenach nach Erfurt wäre viel schneller und kürzer, doch die Radprofis nehmen noch ein paar Umwege. Die drei Anstiege bei der Neuen Ausspanne, dem Ruppberg und nach Oberhof dürften den Fahrern alles abverlangen. In der Folge führt die Tour auch noch an Marcel Kittels Heimat Arnstadt vorbei. Der Top-Sprinter, der in der vergangenen Woche seinen Rücktritt erklärte, ist als Experte für das ZDF dabei.
DIE FAVORITEN: Jetzt ist Mut gefragt. Da die letzte nennenswerte Prüfung schon 66 Kilometer vor dem Ziel liegt, sind frühe Attacken zu erwarten. Auf der zweiten Etappe hatte sich Super-Talent Remco Evenepoel eine Solofahrt zugetraut und war erst kurz vor dem Ziel gestellt worden. Für Tour-Held Julian Alaphilippe und den deutschen Vorjahreszweiten Nils Politt wirkt das Profil attraktiv. Für den Tour-
Vierten Emanuel Buchmann sind die Anstiege einerseits nicht schwer genug, andererseits ein deutliches Stück zu weit vor dem Ziel. «Für mich wird es sehr schwer, weil die Etappe morgen am Ende relativ einfach ist», sagte Buchmann in der ARD.
DIE BISHERIGEN SIEGER: Seit der Einführung der Deutschland-Tour 1999 gab es in Jens Heppner, Patrik Sinkewitz, Jens Voigt (zwei Titel) und Linus Gerdemann fünf deutsche Gesamtsiege bei elf Rundfahrten. Im Vorjahr fehlte dem Paris-Roubaix-Zweiten Politt nicht viel auf den Gewinner Matej Mohoric. Dieses Jahr sind seine Chancen geringer, weil er am Samstag Zeit verlor.
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(dpa)