Singapur – Das Nachtrennen in Singapur liefert der Formel 1 oft beste Werbebilder. Titelverteidiger Lewis Hamilton und sein Kampf gegen die aufstrebenden Herausforderer Charles Leclerc und Max Verstappen könnte beim 15. Saisonlauf am Sonntag das größte sportliche Thema werden.
Doch es gibt noch reichlich anderen Gesprächsstoff auf dem Marina Bay Street Circuit.
ATEMNOT: Für Singapurs Einwohner ist die verrauchte Luft durch die Waldbrände in Borneo derzeit das größte Gesprächsthema. Je nach Windrichtung hängt bisweilen dichter Dunst über der Stadt. «Mir wurde gesagt, ich soll nicht draußen zum Laufen gehen, weil es nicht gut für mich wäre», sagte WM-Spitzenreiter Hamilton. Er werde sich nach den Trainingsfahrten mit dem Team beraten, welche Auswirkungen der ungesunde Nebel im Rennen haben könnte. Für die Zuschauer werden bei Bedarf zusätzliche Atemmasken für Mund und Nase bereitgestellt. «Wir können nicht viel machen in unseren Helmen», sagte Hamilton.
TORTUR: Auch ohne Dunst ist die Nachtschicht in Singapur schon anstrengend genug. Die schwüle Hitze bringt die Fahrer auf dem anspruchsvollen Kurs ans Limit, zumal das Rennen oft an der Zwei-Stunden-Grenze kratzt. «Jeder sagt, es ist körperlich das härteste Rennen», ließ McLaren-Jüngling Lando Norris wissen. Auch Charles Leclerc stellt sich auf eine Tortur ein. «Normalerweise nehme ich keine Wasserflasche mit ins Auto. Aber hier werde ich mir auf jeden Fall eine geben lassen», sagte der Ferrari-Pilot.
MITGEFÜHL: In der sportlichen Krise bekommt Sebastian Vettel sogar Zuspruch von einem alten Rivalen. «Er hat die Fähigkeit, zurückzuschlagen. Es ist nur ein Rennen davon entfernt, die Wende zu schaffen», versicherte Renault-Fahrer Daniel Ricciardo, der den viermaligen Weltmeister Vettel im gemeinsamen Jahr bei Red Bull hinter sich ließ. «Man verliert sein Talent nicht. Also kann er immer noch sehr schnell fahren? Absolut», sagte Ricciardo.
KLEIDERORDNUNG: Der Finne Valtteri Bottas sorgte im Fahrerlager mit einem Motto-T-Shirt für Aufsehen. Auf das schwarze Kleidungsstück hatte sich der Mercedes-Fahrer seinen nicht jugendfreien Funkspruch nach dem Sieg beim Saisonauftakt in Australien drucken lassen. «To whom it may concern… **** you» («Wen auch immer es betrifft… **** Dich»), heißt es nun auch auf dem Shirt an die Adresse seiner Kritiker.
Fotocredits: Then Chih Wey
(dpa)