Abu Dhabi – Ein letztes Mal gibt die Formel 1 so richtig Gas in diesem Jahr. Sebastian Vettel & Co. hoffen im letzten Grand Prix in Abu Dhabi (14.10 Uhr/RTL und Sky) auf einen Stimmungsschub für die Winterpause.
FERRARI-STRATEGIE
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto brachte es auf den Punkt. «Wir haben es vermasselt», räumte er nach der Qualifikation ein. Damit meinte Binotto die Personalie Charles Leclerc. Der Stallrivale von Sebastian Vettel hatte am Ende keine Zeit mehr, um auf der Jagd nach der Bestzeit noch eine Runde zu drehen. Die Scuderia verzockte sich. Somit geht Leclerc von Rang drei ins Rennen, Vettel von Platz vier. «Wir rutschen im letzten Sektor mehr als die anderen und kämpfen, die Reifen am Leben zu halten. Das wird ein Schwachpunkt, wir versuchen aber alles in unserer Macht stehende», sagte Vettel. Ihm könnte zugute kommen, dass er als einziger der Top-Piloten mit der weichsten und auch schnellsten Reifenmischung startet. In der WM-Wertung will der 32-Jährige noch Leclerc überholen, der 19 Punkte vor ihm auf Platz vier liegt.
DER WELTMEISTER
Lewis Hamilton startet in seinen 250. Grand Prix. Für den Engländer war es eine große Erleichterung, nach vier Monaten wieder auf die Pole Position gefahren zu sein. Eine «Plackerei» sei das gewesen, räumte der sechsmalige Weltmeister ein. 83 Grand Prix hat er mittlerweile gewonnen. Wenn er auch am Sonntag siegen sollte, dann würde er seinen eigenen Punkterekord von 408 aus der vergangenen Saison übertreffen. Derzeit hat Hamilton 387 Zähler. Seit 2014 stand auch immer ein Mercedes in Abu Dhabi ganz vorne. Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas muss dagegen trotz Rang zwei in der Qualifikation von ganz hinten starten wegen eines regelwidrigen Motorentauschs. Den Finnen plagte in den vergangenen Tagen zu allem Übel auch noch eine Erkrankung.
DER «HULK» UND DER «ICEMAN»
Der eine geht, der andere bleibt noch. Nico Hülkenberg (Spitzname «Hulk») muss Renault zum Jahresende verlassen. Abu Dhabi wird sein 177. Grand Prix. Noch nie stand der Emmericher auf dem Podest. Ändert sich das ausgerechnet in den Vereinigten Arabischen Emiraten? «Ich will Spaß haben», sagte Hülkenberg über seine Marschroute. Genießen wolle er das Rennen, das er von Platz neun startet. Acht Ränge weiter hinten ist Kimi Räikkönen (Spitzname «Ice Man») zu finden. Der finnische Alfa-Romeo-Pilot bestreitet seinen 312. Grand Prix in der Formel 1. Damit überholt er Fernando Alonso aus Spanien. Nur noch der Brasilianer Rubens Barrichello (322) liegt in der Bestenliste vor Räikkönen. «Wir konnten einfach für eine Runde den Grip nicht finden», klagte er nach der Qualifikation. 2020 fährt er weiter.
Fotocredits: Kamran Jebreili
(dpa)