Singapur – Im Treibhaus von Singapur führt die Formel 1 am Sonntag (14.10 Uhr/RTL und Sky) wieder ihr Nachtrennen auf. Der Grand Prix auf dem Marina Bay Street Circuit liefert zuverlässig spektakuläre Bilder.
Worauf man beim 15. Saisonlauf achten muss:
WUNDERJUNGE: Charles Leclerc ist der Mann der Stunde. Zum dritten Mal nacheinander startet der 21-Jährige von der Pole Position. In Spa und Monza fuhr er danach auch zum Sieg. Dem Ferrari-Neuling gelingt seit der Sommerpause einfach alles. Jetzt nur nicht abheben, heißt seine Devise. «Überholen ist hier nicht einfach, der Start wird der schwierigste Teil des Rennens für mich», sagt Leclerc. Hat der Jungstar auch die Nerven für den härtesten Grand Prix des Jahres?
JÄGER: Die beiden Singapur-Rekordsieger Lewis Hamilton und Sebastian Vettel lauern auf den Startplätzen zwei und drei auf ihre Chance. Beide haben das Flutlicht-Spektakel schon viermal gewonnen. Hamilton galt im Mercedes auch diesmal als klarer Favorit und wurde dann von der Stärke der Ferrari in der Qualifikation überrascht. «Es wird hart, aber es ist nicht unmöglich», sagte der WM-Spitzenreiter. Für Vettel wäre ein Sieg noch wichtiger. Seit mehr als einem Jahr kam er nicht mehr als Erster ins Ziel. Nach einer Reihe von Patzern hat so mancher den Hessen schon abgeschrieben.
HÄRTETEST: Singapur verzeiht keine Schwächen. In der schwülen Hitze kommen die Fahrer an ihre Grenzen, verlieren bis zu drei Kilogramm Gewicht durch Schweiß während des Rennens. Wer da kurz die Kontrolle verliert, landet in der Mauer. Auslaufzonen gibt es praktisch nicht. Lange Geraden zum Ausruhen? Fehlanzeige. Kein Wunder, dass in allen elf bisherigen Singapur-Rennen mindestens einmal das Safety-Car zum Einsatz gekommen ist.
KAMPFLINIE: Eine neue Härte hat zuletzt in der Formel 1 Einzug gehalten. Die Rennrichter lassen den Piloten mehr durchgehen bei Verteidigung und Angriff. Zuletzt profitierte Leclerc bei seinem Sieg in Monza davon, als er Hamilton mit allen Mitteln hinter sich hielt. Der Brite reagierte mit der Ankündigung, sich bei nächster Gelegenheit revanchieren zu wollen. Leclerc ist das recht. «Ich mache weiter so. Wenn er sich dem anpassen will, dann freue ich mich für ihn», sagte er.
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(dpa)