Mexiko-Stadt – Letzter Akt im Duell Lewis Hamilton gegen Sebastian Vettel oder gibt es noch einmal eine Verlängerung?
Mit der 50. Pole Position seiner Karriere hat der deutsche Ferrari-Star vor dem Großen Preis von Mexiko am Sonntag gezeigt, dass er sich im Titelkampf gegen seinen Mercedes-Rivalen noch nicht geschlagen gibt. Der Brite geht von Startposition drei hinter Vettel und Max Verstappen im Red Bull in sein mögliches Krönungsrennen.
HAMILTON AUF TITELKURS
In der vergangenen Woche hatte Vettel beim US-Grand Prix in Austin mit Rang zwei hinter Hamilton dessen Titelparty erst einmal verhindert. Ob ihm das auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez im drittletzten Rennen noch einmal gelingt, ist fraglich. Die Rechnung ist einfach: 66 Punkte liegt Hamilton vor Vettel, 75 Zähler sind maximal noch zu gewinnen. Das heißt: Dem Briten fehlen noch neun Punkte – oder ein fünfter Platz. Aber das ist nicht sein Anspruch. Am liebsten möchte der 32-Jährige sich mit einem Sieg seinen vierten Titel holen. Doch nach der Qualifikation wirkte er nachdenklich. «Für uns ist der Sieg immer noch drin, wir werden sehen», sagte er. Doch es klang wie Zweckoptimismus.
VETTEL UND DIE FERRARI-SEELE
Ein Startunfall in Singapur, ein Motorschaden in Malaysia, eine kaputte Zündkerze in Japan, ein erzwungener Chassiswechsel in Austin, ein explodierender Feuerlöscher im Training in Mexiko-Stadt – Vettel und Ferrari haben schwierige Wochen hinter sich. Die Pannenserie hat ihnen wohl die Titel gekostet. Die Pole von Mexiko war daher vor allem für die rote Seele der Scuderia wichtig – und ein Zeichen an die Konkurrenz von Mercedes und Red Bull. «Ferrari verdient ein gutes Ergebnis», sagte der viermalige Weltmeister.
BRISANTE ERSTE REIHE
Vettel und Verstappen – es ist eine der brisantesten Kombinationen für eine erste Startreihe derzeit in der Formel 1. Der 30-jährige Deutsche und der 20-jährige Niederländer kamen sich schon häufiger auf der Strecke zu nah. Zuletzt im September in Singapur, als Vettel und Verstappen zusammen mit Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari gleich nach dem Start zusammenknallten. Und auch vor einem Jahr hatte es in Mexiko Ärger gegeben. Red-Bull-Jungspund Verstappen verlor seinen dritten Platz, weil er im Zweikampf angeblich Vettel behindert hatte. Der Ferrari-Star durfte sich über seinen Platz aber auch nicht lange freuen. Er verlor seinen Podiumsrang wegen eines unerlaubten Spurwechsels an Verstappens Teamkollegen Daniel Ricciardo.
McLAREN GANZ HINTEN
Wenn es nicht um so viel Geld gehen würde in der Formel 1, die Pannen bei McLaren mit den Honda-Aggregate würden zum Running-Gag taugen. Erneut mussten an den Autos des zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso und seines Teamkollegen Stoffel Vandoorne mehrere Motorteile getauscht werden. Da beide Fahrer ihre Limits der erlaubten Wechsel in den Antriebseinheiten überschritten haben, wurden sie in der Startaufstellung strafversetzt: der Spanier Alonso um 20 Plätze, Vandoorne sogar um 35. Einziger Trost: Nach dieser Saison endet die Zusammenarbeit zwischen McLaren und den Japanern.
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(dpa)