London – Während sich die Bundesligisten in der Winterpause erholen dürfen, wird in der Premier League weitergespielt.
Der Boxing Day hat in England Tradition und könnte für den FC Chelsea in diesem Jahr ein ganz besonderer werden. Die Blues könnten am zweiten Weihnachtstag gegen den AFC Bournemouth den zwölften Sieg in Serie einfahren und damit einen neuen Vereinsrekord aufstellen. Doch beim Tabellenführer macht sich überraschend Urlaubsstimmung breit.
Nach Informationen der Zeitung «Daily Mail» erlaubte Coach Antonio Conte seinen Profis zu verreisen. Torwart Thibaut Courtois flog in die USA. Diego Costa, der Chelsea mit 13 Saisontoren an die Spitze schoss, besucht seine Familie in Brasilien. Dass der Stürmer gegen Crystal Palace unnötig seine fünfte Gelbe Karte kassierte und nun gesperrt ist, bekommt einen Beigeschmack. Ex-Nationalspieler Jamie Carragher unterstellte beim Sender Sky Sports sogar Absicht. «Ich glaube Chelsea wird auch ohne Costa klarkommen», sagte er. Doch Costa schoss bei den letzten drei 1:0-Siegen zweimal das Siegtor.
Jürgen Klopp und der FC Liverpool können am Boxing Day vor dem Fernseher auf einen Ausrutscher der Blues hoffen. Der Tabellenzweite Liverpool spielt erst am Dienstag. Sechs Punkte trennen den Zweiten der Premier League vom Spitzenreiter. Gegen Stoke City, das im Mittelfeld der Tabelle stagniert, wollen die Reds verkürzen, um die Chancen auf die erste Meisterschaft seit 1990 zu wahren.
Die britische Presse hält den Titel für möglich. «Klopp könnte zuletzt lachen», titelte die Daily Mail und befand: «Dieses Mal hat Liverpool alles, was man für den letzten Schritt im Titelrennen braucht.» «The Daily Telegraph» schrieb: «Die Ausdauer von Klopps Mannschaft sorgt für realistische Hoffnung auf den Titel.» Dafür ist ein Sieg gegen Stoke zwischen den Jahren Pflicht.
Auch der FC Arsenal mit den deutschen Nationalspielern Mesut Özil und Shkodran Mustafi will um den Titel mitspielen. Doch nach zwei Niederlagen hintereinander – in Everton und bei Manchester City – sind die «Gunners» in der Premier-League-Tabelle auf Rang vier zurückgefallen. Vor der Partie am Montag gegen West Bromwich Albion hat Arsenal neun Punkte Abstand auf Chelsea. Neben Trainer Arsène Wenger steht auch Özil in der Kritik. «Zu oft verschwindet er in großen Spielen», schrieb die Boulevard-Zeitung «Mirror». «Er muss jetzt zeigen, dass er sein Geld wert ist.»
Unterdessen kommen sich die beiden Manchester-Clubs in der Tabelle näher. Am 13. Spieltag lagen noch zehn Punkte zwischen den Rivalen City und United. Vor dem 18. Spieltag sind es sechs. Beide Teams erlebten eine durchwachsene Hinrunde. Guardiolas «Citizens» litten nach gutem Start unter Formschwankungen. Mourinhos «Red Devils» kommen in der Liga erst jetzt in Fahrt, siegten aber gerade dreimal in Serie. ManUnited zuhause gegen Sunderland und ManCity auswärts bei Hull City stehen am Boxing Day vor lösbaren Aufgaben.
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(dpa)