Pyeongchang – Der Internationale Sportgerichtshof CAS wird am Donnerstag seine mit Spannung erwartete Entscheidung im russischen Doping-Skandal bekanntgeben.
39 vom IOC lebenslang für Olympia gesperrte russische Wintersportler waren in den zurückliegenden Tagen vom höchsten Sportgericht angehört worden, ebenso wie Kronzeuge Grigori Rodschenkow – früher Chef des Anti-Doping-Labors Moskau – und der kanadische WADA-Chefermittler Richard McLaren.
Beide hatten die systematische Manipulation von Doping-Proben bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi nachgewiesen und öffentlich gemacht. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse hatte die vom Schweizer Denis Oswald geleitete IOC-Kommission insgesamt 42 Russen lebenslang gesperrt, darunter mehrere Olympiasieger und Medaillengewinner. Vor dem CAS waren die Sportler gegen die Sperren in Berufung gegangen.
Sollte der CAS die IOC-Sanktionen bestätigen, käme der deutsche Rodler Andi Langenhan nachträglich zu einer Olympia-Medaille. Der Thüringer war in Sotschi 2014 hinter Olympiasieger Felix Loch, dem nun gesperrten Russen Albert Demtschenko und Armin Zöggeler aus Italien Vierter geworden und könnte nach dem zu erwartenden CAS-Urteil auf den Bronze-Rang vorrücken.
Demtschenko, der aktuell als Cheftrainer des russischen Rodel-Teams tätig ist, nahm siebenmal an Winterspielen teil. Den Großteil der klagenden Wintersportler stellen aber die Ski-Langläufer mit Olympiasieger Alexander Legkow an der Spitze. Insgesamt elf Langläufer hoffen auf die Wiederzulassung durch den Sportgerichtshof.
Eine Beschwerde des Bob-Weltverbandes IBSF auf eine Einstweilige Verfügung war zuvor vom CAS abgelehnt worden. «Der CAS hat eindeutig keine rechtliche Zuständigkeit», hieß es in dem Antrag.
Über drei russische Biathletinnen, die zu den insgesamt 42 gesperrten Athleten gehören, wird der CAS voraussichtlich erst nach den Spielen in Südkorea entscheiden. Alle drei haben ihre Laufbahn beendet.
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(dpa)