Capoeira ist eine Mischung aus Kampfkunst und Tanzsport, die auf afrikanischen Traditionen beruht, welche von Sklaven nach Brasilien mitgebracht und dort zu dem weiterentwickelt wurden, was man heute in Capoeira-Darbietungen beobachten kann.
Längst hat Capoeira den Weg aus Brasilien heraus in die Welt gefunden und erfreut sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Der vielseitige Sport erfordert höchste Körperbeherrschung und trainiert alle Muskelgruppen sowie die Beweglichkeit des ganzen Körpers. Kraftvoll und zugleich geschmeidig werden die einzelnen Übungen ausgeführt, die zumeist zu rhythmischer Musik präsentiert und als Kampf im Zusammenspiel zweier Gegner zur Perfektion gebracht werden.
Capoeira: Kampf- und Tanzsport mit brasilianischem Flair
Capoeira besteht vor allem aus einer Vielzahl von Drehungen um die eigene Körperachse, Tritten, Sprüngen und Schlägen. Damit trainiert man Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Balance. Oft beginnt eine Capoeira-Einheit ruhig und in fast meditativer Form. Dann werden die einzelnen Bewegungsabläufe immer schneller ausgeführt, bis schließlich ein scheinbar wilder, aber wohl kalkulierter Tanz daraus wird. Obwohl fließenden, tänzerischen Grundbewegungen dazu verleiten können, das Ganze als harmlos anzusehen, lassen die kraftvolle Bewegungen bei genauerer Betrachtung keinen Zweifel daran aufkommen, dass Capoeira als Kampfkunst eine durchschlagende Wirkung hat.
Rhythmus-Instrumente begleiten den Tanz der Capoeiristas, wobei diese musikalische Komponente Capoeira deutlich von anderen Kampfsportarten unterscheidet. Doch es gibt auch Gemeinsamkeiten, denn ähnlich wie zum Beispiel im Karate sind Überlegenheit und Schlagkraft nicht unbedingt ausschlaggebend für den Ausgang eines Capoeira-Kampfes. Taktik und List sind mindestens ebenso wichtig, Geschicklichkeit und Akrobatik sollen sowohl den Gegner als auch das Publikum überraschen. Auch geht es nicht um rohe Gewalt, Schläge mit der geschlossenen Faust beispielsweise sind verboten und der Versuch, den Gegner absichtlich zu verletzen, wird nicht geduldet.
Capoeira als Muskel- und Bewegungstraining
Als Sport eignet sich Capoeira aufgrund ihrer technischen Vielfalt daher vor allem für Menschen, die ihren gesamten Körper, Muskeln wie Bewegungsapparat, trainieren möchten. Das Erlernen der einzelnen Sequenzen erfordert Geduld und Disziplin, doch das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Vor allem der Oberkörper wird extrem geformt, Sehnen und Bänder werden gedehnt und bei regelmäßigem Training geschmeidig gehalten. Capoeiristas haben ein sehr gutes Körpergefühl, ihre Balance und Koordinationsfähigkeit sind schließlich ihr Kapital.
Capoeira eignet sich als Ausdauersport ebenso wie als Kraftraining, während man gleichzeitig spielerische Tanzeinlagen einbauen kann. Gerade diese Vielseitigkeit macht die Kampfkunst so beliebt und sorgt dafür, dass auch in Deutschland immer mehr Studios Capoeira in ihr Programm aufnehmen. Von den schwindelerregenden Drehungen, schwungvollen Sprüngen und kräftigen Tritten wird man in Zukunft daher wohl noch mehr zu sehen bekommen.