Warschau – Nach der verpatzten Generalprobe am vorigen Samstag in Leipzig (0:1) brennen die Dortmunder Profis auf Wiedergutmachung.
Ein Sieg am Abend (20.45 Uhr) im ersten Spiel der Champions-League-Gruppe F bei Legia Warschau könnte helfen, den BVB vor weiteren Diskussionen um den möglicherweise langwierigen Findungsprozess der neuen Mannschaft zu bewahren. Die wichtigsten Aspekte der Partie:
AUSGANGSLAGE: Der Dämpfer beim Bundesliga-Aufsteiger Leipzig verstärkte beim BVB die Einschätzung, dass die neuformierte Mannschaft noch Zeit benötigt. Doch die ist in der Champions League nicht gegeben. Angesichts der kommenden schweren Duelle mit Real Madrid und bei Sporting Lissabon ist ein Sieg in Warschau fast schon Pflicht. «Es sind nur sechs Gruppenspiele, von daher solltest du dir nur wenige Ausrutscher erlauben. Es wäre ganz cool, wenn wir was mitnehmen würden», sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
DEBÜTANT: Für Trainer Thomas Tuchel ist es das erste Spiel in der Champions League. Nach dem Vorjahr in der Europa League kann er sich einen Kindheitstraum erfüllen. «Es ist der Wettbewerb in Europa schlechthin», kommentierte der Fußball-Lehrer. «Im Trainerteam haben wir uns vorgenommen, die Gruppenphase zu genießen.» Schon am Vorabend der Partie geriet er ins Schwärmen: «Es ist ein bisschen wie Geburtstag früher oder Weihnachten.»
HÄRTEFALL: Nuri Sahin gehörte nicht zur Reisegruppe, die am Dienstag in die polnische Hauptstadt aufbrach. Dabei ist der Mittelfeldspieler nicht verletzt, sondern wurde Opfer des großen Konkurrenzkampfes im Dortmunder Mittelfeld. «Das Pendel ist wieder einmal gegen ihn ausgeschlagen. Aber er ist nicht abgeschrieben, wir werden ihn noch brauchen. Er wird für uns noch eine wichtige Rolle spielen», sagte Tuchel.
GEGNER: Auf den ersten Blick erscheint Legia Warschau als großer Außenseiter. Nach acht Spieltagen in der heimischen Liga rangiert der polnische Double-Sieger lediglich auf Platz 12. Dennoch warnte Coach Tuchel seine Profis vor dem Gegner: «Für sie ist es die ideale Gelegenheit, den schwierigen Start mit einem Spiel wegzuwischen. Wir lösen uns komplett vom Eindruck aus der Liga, den wir vom Gegner haben, und erwarten ein emotionales Spiel auch von den Rängen.“
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(dpa)