Frankfurt/Main – Auf zur letzten Länderspielreise im EM-Jahr 2016: Am Mittwochmittag startet Joachim Löw vom Frankfurter Flughafen mit 23 Spielern nach Rimini. Der Bundestrainer will die letzten Punktspiele des Jahres perfekt abschließen.
Zugleich will Löw den Umbruch in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft weiter vorantreiben. Für die Partien am Freitag in San Marino und vier Tage später in Italien hat Löw deshalb die Vorgabe erteilt: «Die WM-Qualifikation gnadenlos durchziehen und junge Spieler auf ein höheres Niveau bringen.»
Nicht an Bord des Lufthansa-Sonderflugs wird im Gegensatz zu Löws neuem Trainerlehrling Miroslav Klose neben dem Wolfsburger Julian Draxler und dem Münchner Jérome Boateng auch Toni Kroos sein. Alle drei Weltmeister sind verletzt. Der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler Kroos von Real Madrid droht wegen eines Haarrisses im Mittelfuß sogar eine längere Ausfallzeit. Auf Weltmeister Nummer vier, den hoch belasteten Spielmacher Mesut Özil vom FC Arsenal, hatte Löw bereits zuvor verzichtet. Nach der Ankunft im Urlaubsort Rimini steht am Mittwochnachmittag im Stadion di Santamonica die Misano Adriatico das erste Training auf dem Programm.
Deutschland geht am Freitag mit einer makellosen Bilanz von drei Siegen in das WM-Qualifikationsmatch gegen den krassen Außenseiter San Marino, der in der Weltrangliste nur auf Platz 201 gelistet ist. Vier Tage später tritt das Team zu einem Testspiel in Mailand gegen den viermaligen Weltmeister Italien an. «Das sind die Spiele, auf die sich alle freuen – da geht es immer auch um viel Prestige», bemerkte Löw. Zuvor macht der DFB-Tross einen Abstecher nach Rom, wo der Weltmeister von Papst Franziskus zu einer Privataudienz empfangen wird.
Erstmals hat der Bundestrainer den Leverkusener Benjamin Henrichs, den Wolfsburger Yannick Gerhardt und den Bremer Serge Gnabry in seinem jetzt nur noch 23-köpfigen Kader dabei. Außerdem wurden Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Max Meyer und Leon Goretzka (beide Schalke 04), die wie Gnabry im Sommer in Rio de Janeiro die olympische Silbermedaille gewannen, berufen.
«Das hat er sich verdient. Er hat das Zeug zum Führungsspieler. Bei uns ist er ja schon im Mannschaftsrat», sagte Schalke-Trainer Markus Weinzierl zur Nominierung von Goretzka. Der 21-jährige Mittelfeldakteur hat sein bisher einziges Länderspiel im Mai 2014 beim 0:0 gegen Polen in Hamburg bestritten.
Fotocredits: Frank Rumpenhorst
(dpa)