Bamberg – Der deutsche Serienmeister Brose Bamberg hat mit einer Basketball-Demonstration den ersten von drei nötigen Schritten zum neunten Titelgewinn gemacht.
Die Oberfranken deklassierten im ersten Playoff-Finale den Herausforderer EWE Baskets Oldenburg mit 96:60 (43:22). Das Team von Erfolgstrainer Andrea Trinchieri spielte vor 6150 Zuschauern überlegen auf. Den schwer geschlagenen Gästen aus Niedersachsen bleibt nur wenig Zeit, um sich bis zum zweiten von maximal fünf Endspielen am Mittwoch (20.30 Uhr) in Odenburg zu sammeln und taktisch neu auszurichten.
«Wir sind super gestartet», sagte Nationalspieler Daniel Theis zum gelungenen Bamberger Start in die Finalserie. Entscheidend für den klaren Erfolg seien «die Energie und die Verteidigung» gewesen, ergänzte er bei Telekom Basketball. Aber es sei erst das erste Endspiel gewesen, mahnte Theis: «Es steht 1:0, das ist das einzige.»
Die Bamberger beherrschten das Spiel vom ersten Anwurf an. Mit einer aggressiven Abwehrarbeit und gelungenen Angriffsaktionen begeisterte das Team um Topwerfer Maodo Lo (17 Punkte) die eigenen Anhänger. Darius Miller (14), Fabien Causeur (10), Niko Zisis (10) und Leon Radosevic (10) punkteten beim Sieger ebenfalls zweistellig.
Auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte als Zuschauer seinen Spaß. Ihm gefiel es in der Brose Arena nach eigener Aussage «super». Der Meistertitel dürfte zum achten Mal nacheinander an eine Mannschaft aus dem Freistaat gehen. Nur 2014 konnte der FC Bayern München die Bamberger Erfolgsserie einmal unterbrechen.
Nach dem Kraftakt beim Halbfinalerfolg gegen den Hauptrunden-Ersten ratiopharm Ulm fehlte den Oldenburgern die körperliche und mentale Frische. Rickey Paulding war als Integrationsfigur und Anführer überfordert. Der 34 Jahre alte US-Amerikaner redete in den Spielunterbrechungen immer wieder auf seine Kollegen ein – umsonst. Das US-Trio Frantz Massenat (13), Brian Qvale (12) und Paulding (10) traf am erfolgreichsten bei den chancenlosen Gästen.
Die ausgeruhten Bamberger agierten nach ihrem glatten Halbfinalerfolg gegen den FC Bayern einfach zu dominant. 25:6 hieß es nach dem ersten Viertel, 43:22 zur Halbzeit. «Bamberg war bereit für alles», räumte der Oldenburger Dennis Kramer ein. Die fehlende Kraft wollte er nicht «als Ausrede» für den 36-Punkte-Unterschied gelten lassen.
Oldenburgs Trainer Mladen Drijencic stand meist kopfschüttelnd am Spielfeldrand. Nach einem 0:9-Fehlstart nahm er die erste Auszeit. Erst nach über sechs Spielminuten Spielzeit gelang seinem Team der erste erfolgreiche Korbwurf. Die Spannung war frühzeitig raus. Die Bamberger mussten ihr hohes Niveau nicht über die kompletten 40 Spielminuten durchhalten. Trinchieri konnte bei seinem Team nach Herzenslust durchwechseln. Es dominierte trotzdem nach Belieben.
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(dpa)