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Breitenreiter kritisiert Kind und Heldt: «Bin enttäuscht»

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Hannover – André Breitenreiter saß ganz ruhig auf dem Podium, doch seine Worte waren sehr deutlich. 

«Ich bin enttäuscht. Ich hätte mir gewünscht, dass man offen mit mir drüber spricht», sagte der stark in der Kritik stehende Trainer von Hannover 96 – und meinte damit Clubchef Martin Kind und Manager Horst Heldt. Sie hatten am Montag eine Nachfolgediskussion eröffnet und dem Coach des Tabellenvorletzten zuvor keine Rückendeckung gegeben. «Die ist nicht erfolgt», monierte Breitenreiter. «Schade, dies hat auch Einfluss auf die Mannschaft. Sie braucht eine klare Führung.»

Kind und Heldt gaben dem 45 Jahre alten Fußball-Lehrer erst einen Tag nach Berichten über eine angeblich bevorstehende Breitenreiter-

Entlassung eine Job-Garantie für die Partie bei Spitzenreiter Borussia Dortmund am Samstag. Zudem machte Präsident Kind deutlich, dass sich der Verein bereits mit möglichen Nachfolge-Kandidaten beschäftige. «Zur Verantwortung gehört es natürlich auch, sich den Markt genau anzusehen», sagte Kind und forderte vom Manager: «Ich erwarte von Herrn Heldt, dass die verfügbaren Trainer bekannt sind und die, die nach seiner Einschätzung das Profil erfüllen, bei Hannover 96 tätig werden können.» 

Heldt saß neben Breitenreiter, als der die 96-

Verantwortlichen kritisierte. «André hat so empfunden. Dies hat er klar zum Ausdruck gebracht», sagte Heldt. «Das muss man akzeptieren und respektieren. Er hat seinen Vorwurf verdeutlicht, den muss man annehmen.»

Dass sich der Verein generell Gedanken über einen neuen sportlichen Anreiz auf der Trainerposition macht, kann Breitenreiter verstehen. «Wir haben elf Punkte aus 18 Spielen. Die Leistung gegen Bremen war viel zu wenig», betonte der Ex-Profi. «Dafür bin ich verantwortlich. Es ist völlig normal, dass man über einen neuen Impuls nachdenkt. Am Ende geht es einzig darum, mit 96 die Klasse zu halten.»

Ob Breitenreiter auch nach der Partie am Samstag beim Bundesliga-

Tabellenführer noch im Amt bleibt, ließ Heldt am Donnerstag offen. «Wir müssen nur noch von Woche zu Woche gucken, und dann werden wir Entscheidungen treffen», sagte der Manager und forderte von den Profis: «Ich will sehen, dass sich die Mannschaft wehrt, sich der Situation stellt. Ich erwarte eine Leistung, die einem bundesligatauglichen Profi gerecht wird.»

Bereits in der Winterpause griff Breitenreiter Kind an. Der Coach forderte personelle Verstärkungen im Abstiegskampf. Nach den Verpflichtungen von Kevin Akpoguma, Nicolai Müller und Jonathas hatte der Boss das Transferfenster eigentlich geschlossen – sehr zum Ärger des Trainers. Nach dem kläglichen Auftritt gegen Bremen (0:1) stellte Kind allerdings wieder neue Spieler in Aussicht. «Das hat uns überrascht», sagte Heldt. «Schön, dass die Tür wieder auf ist. Mal sehen, was wir noch umgesetzt bekommen.»

Fotocredits: Julian Stratenschulte
(dpa)

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