Ruhpolding – Biathlon-Bundestrainer Gerald Hönig hat vor dem Heim-Weltcup in Ruhpolding die siebenmalige Weltmeisterin Laura Dahlmeier in Schutz genommen.
«Was mir momentan auf der Seele brennt, ist, dass bei eigentlich nicht so schlechten Ergebnissen und guten Teilleistungen eine sehr kritische Berichterstattung einsetzt. Das macht es uns nicht unbedingt einfacher», sagte der Damen-Bundestrainer dem «Münchner Merkur». «Diese überzogene Kritik tut auch Laura nicht gut.»
Deutschlands Sportlerin des Jahres war nach überstandener Erkältung beim ersten Heim-Weltcup in Oberhof in Sprint und Verfolgung auf die Plätze 13 und sieben gelaufen. «Sie weiß ihre Situation nach einer Krankheit realistisch einzuschätzen. Sie beschäftigt sich nicht so sehr mit Negativerlebnissen, sondern schaut mehr positiv nach vorne. Ihre Selbsteinschätzung war voll und ganz richtig, als sie sagte: Ich bin auf einem guten Weg, ich kann aber objektiv gesehen noch nicht hundert Prozent in Form sein.»
Es zeige doch die Besonderheit einer Athletin, wenn sie nach einer Erkrankung sofort wieder in Richtung Weltspitze angreifen könne. «Umso weniger kann ich verstehen, dass diese Resultate so abwertend behandelt wurden», sagte Hönig über die Leistungen der 24-Jährigen aus Garmisch-Partenkirchen.
Der Bundestrainer glaubt nicht daran, dass Dahlmeier ihre WM-Erfolgsserie aus dem Vorjahr bei den bevorstehenden Winterspielen wiederholen kann. «Es wäre doch sehr vermessen zu glauben, dass in Pyeongchang erneut fünf Goldmedaillen rauskommen.» Allerdings könne Dahlmeier, wenn sie gesund bleibe, «bei den Olympischen Spielen in jedem Rennen um die Medaillen mitlaufen», sagte Hönig.
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(dpa)