Oslo – Laura Dahlmeiers Chancen auf den erneuten Sieg im Biathlon-Gesamtweltcup sind nach einem enttäuschenden 28. Platz im Sprint von Oslo auf ein Minimum gesunken.
Die Doppel-Olympiasiegerin aus Garmisch-Partenkirchen leistete sich zum Auftakt des Weltcups am Holmenkollen gleich im Liegendschießen zwei Fehler und musste sich nach 7,5 Kilometern mit 1:30,9 Minuten Rückstand hinter Siegerin Anastasija Kuzmina aus der Slowakei klar geschlagen geben. Während Franziska Hildebrand als beste Deutsche ohne Schießfehler starke Sechste wurde, wirkte Dahlmeier etwas ratlos.
«Ich kann mir das eigentlich gar nicht genau erklären. Es waren ähnliche Verhältnisse wie beim Anschießen. Es ist schade, wenn man gleich im ersten Schießen alle Chancen verballert», sagte die siebenmalige Weltmeisterin der Deutschen Presse-Agentur. In der ersten Analyse seien es keine klassischen Schießfehler gewesen, die Tendenz bei den ersten fünf Schüssen ging immer nach rechts unten: «Es war eine Verlagerung, eine falsche Visierlinie. Es wurmt schon. Das müssen wir jetzt genau analysieren.»
In der Gesamtwertung liegt Vorjahressiegerin Dahlmeier bei noch vier ausstehenden Einzelrennen mit 579 Punkten weiter auf dem vierten Rang, der Rückstand auf die dreimalige Olympiasiegerin Kuzmina (673) beträgt allerdings schon 94 Zähler. Für einen Sieg gibt es 60 Punkte. Zweite ist Kaisa Mäkäräinen (667) aus Finnland, Dritte die Weißrussin Darja Domratschewa (581), die in Oslo Zweite wurde. Für die 24-jährige Dahlmeier war es nach Platz 48 im Einzel von Ruhpolding das zweitschlechteste Saisonergebnis. Auch in der Verfolgung am Sonntag sind die Podestchancen von Deutschlands Sportlerin des Jahres nun schlecht.
Auch wenn es im Gesamtweltcup nun nicht mehr nach ganz oben reichen wird, ist die junge Bayerin mit ihrer Saison mehr als zufrieden. «Mein ganz großes Ziel war Olympia, da wollte ich topfit sein und meine Bestleistung abrufen. Das ist mir sehr gut gelungen», sagte Dahlmeier, die bei den Winterspielen in Pyeongchang zweimal Gold und einmal Bronze gewonnen hatte.
Hildebrand ausgenommen, lieferten die fünf weiteren Schützlinge von Bundestrainer Gerald Hönig am Schießstand in Norwegen mit insgesamt 14 Fehlern eine schwache Leistung ab. «Wir haben da kollektiv enttäuscht. Einzig schön ist, dass Franzi Hildebrand als Sechste das Ergebnis etwas schönt», sagte Hönig.
Vanessa Hinz, die in Kontiolahti im Massenstart ihren ersten Karriereerfolg gefeiert hatte, wurde 25. (2 Fehler/+ 1:29,2 Minuten). Franziska Preuß lief auf Rang 30 (2/+ 1:37,9), für Denise Herrmann (4/+ 2:07,0) reichte es nur zu Position 43 und für Maren Hammerschmidt (4/+ 2:18,4) für Platz 50.
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(dpa)