Östersund – Auch ohne ihre erkrankt fehlende Ausnahmekönnerin Laura Dahlmeier und den geschonten Massenstart-Weltmeister Simon Schempp gibt es für die deutschen Biathleten beim Saisonstart nur ein Ziel: Zwei Podestplätze.
Den ersten wollen am Sonntag im schwedischen Östersund Vanessa Hinz und Erik Lesser in der Single-Mixed holen, dann wollen Sprint-Weltmeister Benedikt Doll, Arnd Peiffer, Maren Hammerschmidt und Franziska Preuß in der Mixed-Staffel nachziehen. In der Vorsaison waren die Deutschen mit einem zweiten und einem dritten Platz gestartet.
«Ich freue mich auf den Start. Die Mixed-Staffel ist immer schon eine gute Möglichkeit der Standortbestimmung», sagte Doll. Standortbestimmung ist das vorherrschende Wort derzeit bei den Skijägern. Denn bei den Testwettkämpfen in Norwegen war der Wettkampfmodus noch nicht zu 100 Prozent erreicht. «Aber dazu dienen die Rennen in Östersund. Dort wollen wir in den Rennalltag und zu den nötigen Automatismen zurückfinden», sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig.
Er und sein Herren-Kollege Mark Kirchner hoffen natürlich gleich zu Saisonbeginn auf «möglichst gute Ergebnisse. Das ist auch wichtig für das Selbstvertrauen. Wir wissen aber auch, dass es erst los geht und noch genügend Zeit ist, die Form Richtung Saisonhöhepunkt aufzubauen», sagte der dreimalige Olympiasieger.
Denn in diesem Winter überstrahlt Olympia alles. Das Fernziel heißt nicht nur für die Skijäger: Winterspiele in Pyeongchang. Deshalb geht die siebenmalige Weltmeisterin Laura Dahlmeier auch kein Risiko ein. Die Verteidigung des Gesamtweltcups hat keine Priorität, dafür Olympia-Gold in Südkorea. «Wichtig sind nicht die Rennen in Östersund, sondern in Pyeongchang. Darauf ist alles ausgerichtet», sagt Dahlmeier, die in der Vorsaison insgesamt zehn Siege holte.
Spannend wird bei den Damen, wie Franziska Preuß zurückkommt. Wegen einer längeren Leidenszeit mit gesundheitlichen Problemen hatte sie in der Vorsaison vier Weltcups und die WM verpasst. «Ich bin schon etwas nervös. Nach der längeren Pause kann ich nicht abschätzen, wo ich mich im Vergleich mit den anderen bewegt», sagte die 23-Jährige. Noch fühle sie sich nicht so fit, wie in den vergangenen Jahren. «Aber ich brauche auch immer ein paar Rennen, bis der Motor wieder richtig läuft. Insofern bin ich erst mal froh, jetzt wieder dabei zu sein», gab sie zu.
Staffel-Weltmeisterin Franziska Hildebrand wird nach ihrer längeren Fußverletzung in der Saisonvorbereitung auch noch geschont. «Mit der intensiven Belastung müssen wir noch etwas aufpassen. Von daher wird sie erst in den Einzelrennen zum Einsatz kommen», sagte Hönig.
Der erste Weltcup wird am kommenden Mittwoch mit dem Einzel der Frauen fortgesetzt, ehe tags darauf die Männer den Klassiker absolvieren. Zudem stehen bis Sonntag noch die Sprints und Verfolger auf dem Programm.
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(dpa)