Sportnews

Bayerns Chancenwucher – Klinsmann nicht unzufrieden

By

on

Berlin – Die Fußball-Bundesliga bleibt vor allem unberechenbar. Die Bayern-Serie unter Hansi Flick reißt. Die Leipziger brillieren als vorerst neue Nummer eins eine Halbzeit und geraten dann sogar beim Tabellenletzten noch mal in Gefahr.

CHANCENWUCHER BEI DEN BAYERN

Die Gäste aus Leverkusen gaben unumwunden zu: «Wir haben Glück gehabt.» Dusel, für das eigentlich die Bayern berühmt sind, brauchte die Bayer-Mannschaft auch, um den Lauf der Münchner unter Interimscoach Flick zu stoppen. 23:11 lautete die Torschuss-Bilanz – zugunsten der Bayern. 68:32 fiel die Ballbesitzquote aus – zugunsten der Bayern. 60:40 lautete die Bilanz der gewonnenen Zweikämpfe – zugunsten der Bayern. 1:2 lautete jedoch das Ergebnis. Von einer extremen und wohl nie da gewesenen Ineffizienz sprach Münchens Thomas Müller danach.

FREUDE BEI FAVRE

Lucien Favre wirkte gelöst. Er freute sich einfach. Gewonnen, dazu noch nach einer Halbzeit in Unterzahl und das gegen eine Berliner Hertha, die so auf den Jürgen-Klinsmann-Effekt gehofft und gesetzt hatte. «Es war ein fantastischer Sieg. Wir haben alles gegeben», sagte Favre. Ein guter Schritt in die richtige Richtung, meinte Kapitän Marco Reus zum 2:1 im Olympiastadion: «Wir wissen aber, dass jetzt nicht alles wieder gut ist.» Denn auch in dem Spiel unterlag das BVB-Spiel Schwankungen. Der frühe Doppelschlag hätte Sicherheit geben sollen, nach dem Platzverweis gegen Mats Hummels kurz vor der Pause gerieten die Gäste aber auch noch mal mächtig unter Druck.

KEINE SCHELTE VON KLINSMANN

«Wir hätten mehr verdient gehabt», meinte Klinsmann daher auch nach dem 1:2 gegen die Dortmunder: «Minimum ein 2:2.» Das wäre sicher ein sehr ordentlicher Einstand gewesen, 3871 Tage nach seinem letzten Spiel als Trainer in der Fußball-Bundesliga. So aber rutschte er bei seinem Debüt gleich mal auf den Relegationsrang ab. «Auf uns kommen sehr arbeitsreiche Wochen zu», betonte Klinsmann. Generell aber zeigte sich der 55 Jahre alte ehemalige Bundestrainer zufrieden.

LOB VON NAGELSMANN

Sechster Sieg in den vergangenen sieben Spielen – wettbewerbsübergreifend. Champions-League-Achtelfinalist. Und Schlusslicht-Bezwinger, wenn auch mit mehr Bangen als erhofft. Trainer Julian Nagelsmann sprach nach dem 3:2 von RB Leipzig nach 3:0-Führung aber vom «bestandenen» Charaktertest. Andere vermeintliche Titelkandidaten waren gegen den Tabellenletzten bei dem Test jüngst durchgefallen, wie Dortmund beim 3:3 vor einer Woche.

VETO AUS KÖLN

Zu früh gefreut. So ging es dem SC Paderborn gegen Leipzig, aber auch der Berliner Hertha gegen den BVB. Beide Mannschaften jubelten, die Fans freuten sich. Doch beide Male griff der Videoschiedsrichter ein. Beide Male ging es um eine Abseitsstellung. Beide Male war es hauchdünn. Sowohl der Treffer von Paderborn zum vermeintlichen 1:3 von Streli Mamba als auch das Tor von Davie Selke wurden korrekt aberkannt. Es wäre das 2:2 der Hauptstädter gegen den BVB gewesen. «Ich habe mir die Szene nochmal angeschaut: Es ist eine Katastrophe. So viele Szenen sind in diesem Jahr durchgelaufen, die nicht überprüft worden sind. Das bringt uns um unseren verdienten Lohn», schimpfte Selke.

Fotocredits: Matthias Balk
(dpa)

(dpa)

Auch interessant