London – Als Favoriten auf den Champions-League-Titel mochte sich der FC Bayern nach dem zweiten Schützenfest gegen den FC Arsenal nicht gleich ausrufen.
Aber die Münchner Fußballstars verließen das Emirates Stadium in London in der Nacht nach dem 5:1 (0:1) doch mit dem guten Gefühl, dass sie der Weg in der Königsklasse bis nach Cardiff führen könnte. Am 3. Juni wird dort im Millennium Stadium der Königsklassen-Champion 2017 gekürt.
«Das Viertelfinale muss nicht das Ende sein. Wir wissen genau, was wir wollen», sagte Arjen Robben. Der Angreifer empfahl aber auch, «nicht zu euphorisch» zu werden: «Wir sind erst im Viertelfinale. Und da kommen nur starke Mannschaften. Das wird ein ganz schweres Ding.»
Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge empfahl der Mannschaft und dem Umfeld, sich an der Triple-Saison 2013 zu orientieren. «Man muss die große Motivation haben und auch das große Ziel, aber unaufgeregt und mit einem Schuss Demut die Dinge angehen», sagte der 61-Jährige.
Das zweite 5:1 gegen Arsenal bot durchaus Anlass zu einer kritischen Aufarbeitung. «Das Ergebnis gibt nicht wieder, was auf dem Platz passiert ist», sagte Trainer Carlo Ancelotti angesichts der trägen Vorstellung in der ersten Hälfte, in der Arsenal mehr als verdient durch einen Treffer von Theo Walcott führte. «Wir waren nachlässig», sagte Weltmeister Mats Hummels selbstkritisch, «aber es ist kein Drama geworden.»
Dramatisch schlimm wurde es nach der Pause erneut für Arsenal und den angezählten Trainer Arsène Wenger. Nach einer Notbremse von Kapitän Laurent Koscielny (54.) gegen Robert Lewandowski verwandelte der Bayern-Torjäger den Elfmeter zum 1:1. Koscielny sah zudem die Rote Karte. Wenger sprach von «skandalösen» Schiedsrichterentscheidungen.
In Überzahl demontierten die Bayern ihren Gegner wie drei Wochen zuvor in München: Robben, Douglas Costa und der zweimal erfolgreiche Arturo Vidal schraubten das Resultat auf die Höhe des Hinspielerfolges. «Die zweite Halbzeit war eine ganz andere, da haben wir unser gutes Gesicht gezeigt», sagte Nationaltorwart Manuel Neuer.
Bis zur Auslosung am 17. März müssen die Bayern nun auf ihren Viertelfinalgegner warten. «Ich weiß heute schon, dass wird schwieriger als das, was wir in dieser Runde erlebt haben», sagte Rummenigge.
Seinen Ex-Club, Titelverteidiger Real Madrid, wünscht sich Carlo Ancelotti nicht jetzt schon. «Aber ich würde gerne in Cardiff auf sie treffen, das wäre gut für beide Mannschaften», sagte der Italiener, der 2014 mit den Königlichen den Titel holte. Jetzt strebt er mit dem FC Bayern seinen vierten Königsklassen-Triumph als Trainer an: «Meine Motivation ist, die Mannschaft an die Spitze zu führen, an die Spitze in Europa. Das ist mein einziges Ziel, dafür gebe ich alles.»
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(dpa)