Leverkusen – Trotz eines Blitzstarts mit zwei frühen Toren hat Bayer Leverkusen zum Auftakt der Champions League einen Sieg verpasst. Der Fußball-Bundesligist musste sich gegen den russischen Meister ZSKA Moskau mit einem enttäuschenden 2:2 (2:2)-Remis begnügen.
Die schnellen Treffer von Admir Mehmedi (9. Minute) und Hakan Calhanoglu (15.) reichten Bayer nicht für den angestrebten ersten Erfolg in der Vorrundengruppe E, in der Englands Topclub Tottenham Hotspur und die AS Monaco die weiteren Gegner sind. Binnen drei Minuten brachten Alan Dsagojew (36.) und Roman Eremenko (38.) Moskau zurück in die bis dato einseitige Partie.
«Wir sind alle enttäuscht, die Zuschauer auch – und das zurecht», gestand Keeper Bernd Leno. «Es war viel, viel mehr drin, wir haben das Spiel aus der Hand gegeben», konstatierte er. So überlegen die Leverkusener angefangen hatten, so stark ließen sie Ende der ersten Halbzeit ohne ersichtlichen Grund nach. Den zu diesem Zeitpunkt gefühlt schon geschlagenen Russen reichten zwei simple Aktionen, um für Stille in der mit 23 459 Zuschauern besetzten Arena zu sorgen.
Die Stimmung besserte sich bis zum Ende kaum noch, nach Abpfiff bekamen die Bayer-Profis Pfiffe zu hören. «Man hat gemerkt, dass uns die beiden Gegentore verunsichert haben. Wir haben es versucht, aber im letzten Drittel haben uns die Mittel gefehlt», konstatierte Leno. Mit Blick auf den Achtelfinal-Einzug sei das «sehr schmerzlich». «Jetzt haben wir ein bisschen mehr Druck in Monaco in zwei Wochen.»
Dabei ging es für Bayer wie gewünscht los. Die Werkself war deutlich spielbestimmend, führte schon nach einer Viertelstunde mit zwei Treffern. Mehmedi versenkte den Ball mit rechts im langen Eck, kurz darauf legte Calhanoglu nach. Über Kevin Kampl kam der Ball zu dem Türken, dessen Linksschuss abgefälscht im Moskauer Tor landete.
Mit der klaren Führung im Rücken spielten die Leverkusener dominant und kontrollierten die Partie scheinbar nach Belieben. Weitere gute Chancen durch Olympia-Silbermedaillengewinner Julian Brandt (19.), Mehmedi (23./36.) und Wendell (27.) waren da, blieben aber ungenutzt.
Die Gäste ließen lange Zeit nicht ansatzweise ihre Gefahr aufblitzen – ehe Dsagojew aus dem Nichts verkürzte. Nach einer Hereingabe lief der Mittelfeldprofi Nationalspieler Jonathan Tah davon und spitzelte den Ball an Leno vorbei ins Tor. Doch damit nicht genug: Die Leverkusener schienen den Anschlusstreffer noch gar nicht richtig realisiert zu haben, da kassierten sie prompt den Ausgleich. Eine Kombination mit Lacina Traoré schloss der über halbrechts in den Strafraum gestürmte Eremenko mit einem Flachschuss zum 2:2 ab.
Bayer-Trainer Roger Schmidt reagierte mit drei schnellen Wechseln, brachte unter anderem die Stürmer Kevin Volland und Joel Pohjanpalo, der am Samstag mit einem spektakulären Hattrick zum 3:1 gegen den Hamburger SV auf sich aufmerksam gemacht hatte. Die Einsatzbereitschaft war den Gastgebern fortan nicht abzusprechen – doch die Russen machten es den Bayer-Profis nun längst nicht mehr so einfach wie noch zu Beginn des Spiels. Die einzige Großchance hatte Brandt unmittelbar nach Wiederanpfiff, als er freistehend im Strafraum zum Abschluss kam, aber überhastet verzog. Das restliche Leverkusener Anlaufen blieb struktur- und erfolglos.
Fotocredits: Federico Gambarini,Rolf Vennenbernd,Rolf Vennenbernd,Rolf Vennenbernd,Federico Gambarini,Federico Gambarini,Federico Gambarini
(dpa)