Monaco – Ein Sieg im Spielerparadies Monaco wäre für Bayer Leverkusen wie ein Hauptgewinn im Roulette. «Ich würde ein begeisterter Casino-Gänger werden», sagte Vereinschef Michael Schade vor der Champions-League-Partie beim AS Monaco.
Schließlich steht der Bundesligist nach dem enttäuschenden 2:2 gegen ZSKA Moskau im Heimspielspiel der Gruppe E unter Druck. «Deshalb wäre es für die Situation sehr wichtig, aus Monaco etwas mitzunehmen», meinte Bayer-Chefcoach Roger Schmidt. Allerdings dürfte es beim Tabellenzweiten der französischen Ligue 1 und Bezwinger von Paris St. Germain nicht leicht sein zu punkten. Immerhin konnte der Fußball-Werksclub keine der bisher vier Begegnungen gewinnen. «Wir müssen punkten, um im Rennen zu bleiben. Wir stehen ein bisschen unter Druck», sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.
«Wir haben da noch eine kleine Rechnung offen von vor zwei Jahren», sagte Lars Bender dem «Kicker». Zweimal verlor Bayer unglücklich 0:1, wobei den Monegassen jeweils ein Torschuss im ganzen Spiel zu den Siegen reichte. «Das bleibt schon ein bisschen mehr hängen als andere Spiele», meinte der Kapitän, für den nichts anderes als ein Erfolg im Fürstentum zählt. «Mit anderen Zielen dürfen wir da gar nicht hinfahren. Jetzt stehen wir unter Zugzwang.» Nach einer Pause bei Mainz 05 (3:2) wegen einer Sprunggelenks-Blessur war er beim Training am Sonntag schmerzfrei und kehrt ebenso wie der zuletzt ebenfalls angeschlagene Hakan Calhanoglu in den Kader zurück.
«Monaco hat jetzt noch mehr Qualität, aber ich bin optimistisch und sehe eine Möglichkeit zu gewinnen», meinte Schmidt. «Die Mannschaft verteidigt gut und spielt offensiver als vor zwei Jahren. Da passt im Moment sehr viel.» Ein Vorteil könnte sein, dass die Monegassen inzwischen weniger mauern und lauern. Mit 15 Toren haben sie die beste Trefferbilanz in der Ligue 1.
An Herausforderungen mangelt es in dieser Woche nicht. Vier Tage später ist Bundesliga-Schwergewicht Borussia Dortmund zu Gast in der BayArena. «Wir haben jetzt zwei Riesenkaliber vor uns», sagte Völler. «Jetzt müssen wir nachlegen.» Nach der Länderspielpause geht es am 18. Oktober in der Königsklasse gegen Tottenham Hotspur weiter.
Durch den 3:2-Erfolg in Mainz konnte Bayer nach dem Liga-Fehlstart zur rechten Zeit das aufkommenden Krisengerede beenden und das Selbstvertrauen für den Auftritt an der Cote d’Azur stärken – zumal ein 0:2 gedreht wurde. «Die Art und Weise war das Wichtigste am Sieg. In der zweiten Halbzeit haben wir so gespielt, wie man Bayer Leverkusen kennt», befand Schmidt. «Wenn wir in Mainz Punkte hätten liegen lassen, wäre die Grundstimmung nicht so toll gewesen», betonte Nationaltorwart Bernd Leno.
Dass Torjäger Javier «Chicharito» Hernandéz mit einem Hattrick in Mainz im Alleingang für die Wende sorgte, stimmte Schmidt doppelt froh: «Ich freue mich, dass Chicharito nach seinem Handbruch passend zu den Topspielen wieder in Form ist.» Allerdings dürfe das Toreschießen nicht nur von Chicharito und Joel Pohjanpalo, die jeweils viermal trafen und alle Liga-Treffer erzielten, erledigt werden. «Acht Tore von zwei Spielern tun uns gut, aber wir brauchen mehr Torgefährlichkeit aus allen Mannschaftsbereichen.»
Voraussichtliche Aufstellungen:
AS Monaco: Subasic – Raggi, Glik, Jemerson, Sidibé – Fabinho, Bakayoko – Lemar, Joao Moutinho, Bernardo Silva – Germain
Bayer Leverkusen: Leno – Henrichs, Tah, Toprak, Wendell – Bender, Aranguiz – Brandt, Kampl – Chicharito, Volland
Schiedsrichter: Fernandez Borbalan (Spanien)
Fotocredits: Federico Gambarini
(dpa)