Tel Aviv – Nach der bitteren ersten EM-Niederlage gegen Vorrunden-Gastgeber Israel wollen die deutschen Basketballer das Achtelfinal-Ticket mit einem Sieg über Italien buchen. Das Team um NBA-Jungstar Dennis Schröder trifft am Dienstag (17.30 Uhr) auf die Squadra Azzurra.
«Italien ist eine sehr, sehr gute Mannschaft. Sie haben viele offensive Kräfte, die scoren können», sagte Schröder. «Mit unserer Defense ist da aber auf jeden Fall was möglich.» Das Wichtigste zum vierten Gruppenspiel des Teams von Bundestrainer Chris Fleming.
AUSGANGSLAGE: Ein Sieg – und der erste Einzug in eine K.o.-Runde bei der EM seit 2007 ist perfekt. Mit der zweiten Niederlage im Turnier würde vor dem Vorrundenfinale gegen die favorisierten Litauer am Mittwoch aber plötzlich das Zittern beginnen. Auch wenn beide Spiele verloren gehen, wäre die Qualifikation für das Achtelfinale noch durchaus realistisch – dann brauchen Schröder & Co. aber Schützenhilfe in anderen Partien.
PERSONAL: In der Innenfläche der linken Hand plagen Schröder Schnittverletzungen aus der Partie gegen Israel. Davon will er sich aber nicht behindern lassen, nahm am Training am Montagabend teil. «Es ist schon besser geworden, es war nach dem Spiel ein bisschen angeschwollen», sagte der 23 Jahre alte Aufbauspieler der Atlanta Hawks. «Es tut weh, wenn ich mich abstütze. Aber wir müssen ja noch ein paar Spiele gut spielen – das hat erstmal Vorrang.»
GEGNER: Nach zwei souveränen Siegen gegen Israel und Georgien stolperten die Italiener gegen Litauen. Trainiert wird der zweimalige Europameister von Erfolgscoach Ettore Messina, der in der NBA Assistent von Gregg Popovich bei den San Antonio Spurs ist. NBA-Star Marco Belinelli, Luigi Datome und der frühere Bamberger Nicolo Melli führen das Team an. Italien muss allerdings auf seinen wichtigsten Mann verzichten: Danilo Gallinari von den Los Angeles Clippers brach sich bei einem Vorbereitungsspiel bei einem Faustschlag gegen einen niederländischen Kontrahenten selbst die Hand und brachte sich damit um den EM-Start.
BILANZ: Italien ist ein deutscher Angstgegner. In 62 Duellen gab es lediglich elf Siege. Bei Europameisterschaften trafen beide Teams bislang 14-mal aufeinander, Deutschland konnte sich lediglich 2007 und 2011 durchsetzen. Beim Vorrunden-Aus vor zwei Jahren in Berlin verlor der Gastgeber im vorletzten Gruppenspiel mit 82:89 nach Verlängerung. Danach kritisierte Schröder Coach Fleming für eine taktische Entscheidung, entschuldigte sich aber wenig später dafür.
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(dpa)