Als Pokerspieler ist man davon überzeugt, dass Pokern kein Glücksspiel ist. Langfristig bekommen alle die gleichen Karten. Glück und Pech sind nur kurzfristige Abweichungen eines statistischen Erwartungswertes. Nur wie groß können diese Abweichungen werden? Wie viel Geld muss ein Pokerspieler in der Hinterhand haben, der ernsthaft an einer langen Pokerkarriere ohne den Verlust des gesamten Geldes interessiert ist?
Spielt man No Limit Hold’em kann es bei einer langen Pechsträhne durchaus mal passieren, dass man etliche Stacks verliert. Um den völligen Verlust zu verhindern, sollte man mindestens das 20-fache des Stacks haben. Spielt man also NL25 mit Blinds von 0,10/0,25$, ist ein Bankroll von mindestens 500$ empfehlenswert, kann aber durchaus auch höher sein. Dabei kann ein besonders aggressives Spiel (sowohl das eigene als auch das der Gegner), Multitabling und die Tischgröße einen Einfluss auf die Swings haben und damit mehr Sicherheitsrücklagen verlangen. Ist man also ein aggressiver Spieler, der mehrere Shorthanded-Tische (6max) gegen Maniacs spielt, sollte man eher an das 50-fache des Stacks als Bankroll haben.
Als Limitspieler ist ein solides Bankrollmanagement ebenso wichtig, orientiert sich aber an den Big Bets, also den Einsatzgrößen ab dem Turn. Ein Limitspieler verliert in einer Hand weniger Geld als ein No Limit Spieler. Da er durch die Setzgröße aber weniger Einfluss auf die Pot Odds hat, gibt es viel öfter Situationen, wo die Gegner einfach runtercallen. Dadurch ist Limit Holdem entsprechend mathematisch. Für einen Limitspieler ist es also notwendig, mindestens das 300-fache eines Big Bets als Sicherheit zu besitzen. Dies bedeutet für ein Limit Spiel mit Bets von 0,10$/0,20$, dass man mindestens 90$ haben sollte, um die Zeit zu überbrücken, wo man nicht gewinnt.
Machen Sie auf keinen Fall den Fehler, diese Werte zu unterschreiten, da die nächste Pechsträhne hundertprozentig kommen wird und derzeitige Gewinne nicht zwangsläufig die wahre Profitabilität ihres Spiels wiederspiegeln.