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Ausfälle, Absagen – Titel? DHB-Team startet WM-Vorbereitung

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Kamen – Auf der letzten großen Mission mit seinen Bad Boys verzichtet Dagur Sigurdsson zunächst auf große Tricks. Der Handball-Bundestrainer hat auch kaum eine Wahl, denn etliche seiner Schützlinge müssen sich erst einmal vom Alltagsstress in der Bundesliga und Champions League erholen.

«Die Belastung ist gerade im November und Dezember extrem», sagte der nach der Weltmeisterschaft scheidende Isländer vor dem ersten Kurz-Lehrgang der DHB-Auswahl.

Anstatt geruhsame Weihnachtsfeiertage mit ihren Familien zu verbringen, waren fast alle Nationalspieler am Montag und Dienstag noch in der Bundesliga im Einsatz. «Wir sind alle froh, wenn wir mal zwei, drei Tage abschalten können», sagte Torwart Andreas Wolff.

Die Europameister Hendrik Pekeler, Christian Dissinger und Martin Strobel verzichten daher freiwillig auf die WM, andere wie Steffen Weinhold oder Fabian Wiede sind verletzt. Für Sigurdsson ist das offenbar kein großes Problem. «Wir haben auch in der Vergangenheit immer wieder mit Ausfällen leben müssen», sagte er lässig. Und bis zum Start der WM könne noch einiges passieren. Daher plane er auch nicht, sondern sei da spontan.

Ohnehin könne er den Spielplan nicht beeinflussen. «Jammern hilft nicht», sagte Sigurdsson. «Wir wissen um die große Belastung der Vereine und versuchen, das vernünftig zu steuern.» Bei seinem letzten Turnier mit dem Nationalteam wird es jedoch verstärkt auf die taktische Brillanz und die Motivationskünste des Isländers ankommen.

Zumal Sigurdsson in der Vorbereitung nicht viel Zeit bleibt. «Das ist die kürzeste Vorbereitung, die wir je hatten», sagte er. Weshalb der Coach zunächst auf besondere Teambuilding-Maßnahmen verzichtet. Anstatt erneut mit dem Team nach Island zu fahren oder zum Boxtraining zu gehen, bräuchten die Spieler jetzt vor allem «viel reines Handballtraining», sagte er.

Der Weg zum Weltturnier im Januar in Frankreich führt die DHB-Auswahl über das östliche Ruhrgebiet. In der Sportschule Kamen-Kaiserau bereitet Sigurdsson sein Team ab diesem Mittwoch darauf vor. Am 3. Januar testet der Olympia-Dritte das erste Mal den Ernstfall. In Krefeld treffen die Bad Boys auf Rumänien. Sechs Tage später folgt die WM-Generalprobe in Kassel gegen Österreich, am 13. Januar steht in Frankreich das erste Turnierspiel gegen Ungarn an.

Fotocredits: Lukas Schulze
(dpa)

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