Rio de Janeiro – Die deutschen Judokas haben ihr Medaillenziel bei den Olympischen Spielen klar verfehlt.
Nach dem frühen Aus der beiden Schwergewichtler Jasmin Külbs und André Breitbarth am letzten Judo-Wettkampftag in Rio de Janeiro bleibt es für die deutschen Mattenkämpfer bei nur einer Bronze-Medaille, die Laura Vargas Koch geholt hatte. «Wo ich mit hadere, das sind unsere Leistungen. Das ist zu wenig für unsere Ansprüche», sagte der Präsident des Deutschen Judo-Bundes (DJB), Peter Frese.
Drei bis vier Medaillen hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) für die Judokas als Ziel ausgegeben. Diese Vorgabe wurde klar verfehlt, es ist das schwächste Abschneiden der deutschen Judokas seit den Spielen in Sydney vor 16 Jahren. «Ich bin nicht zufrieden und ich bin auch traurig für unsere Athleten», sagte Frese.
In 13 von 14 Gewichtsklassen waren in Rio deutsche Judokas an den Start gegangen. Zehn von ihnen scheiterten jedoch schon in Runde eins oder zwei, lediglich Medaillen-Gewinnerin Vargas Koch sowie Luise Malzahn und Karl-Richard Frey, die im Kampf um Bronze verloren, kamen überhaupt über die Runde der besten 16 hinaus. «Wir haben eine gute Breite, aber wir haben nicht diese individuelle Spitze», sagte Frese.
Gold bei den Frauen in der Klasse über 78 Kilogramm holte sich die zweimalige Europameisterin Émilie Andéol aus Frankreich, die im Finale die Kubanerin Idalys Ortíz besiegte. Bei den Männern wurde wie schon 2012 Teddy Riner Olympiasieger. Der Franzose gilt als bislang erfolgreichster Judoka, wurden schon achtmal Welt- und fünfmal Europameister. Silber bekam der Japaner Hisayoshi Harasawa.
Breitbarth hatte in der Klasse über 100 Kilogramm seinen ersten Kampf gegen Juri Krakowezki aus Kirgistan verloren. Das Duell war bereits nach zwei Minuten durch Ippon beendet, der 26 Jahre alte EM-Dritte von 2014 verpasste das Achtelfinale. «André ist noch nicht soweit, er braucht noch vier Jahre», urteilte Frese.
Wenig später waren die Olympischen Spiele auch für Jasmin Külbs vorbei. Die Sportsoldatin verlor ihren ersten Kampf gegen die Russin Xenia Tschibisowa. Für die 24 Jahre alte Schwergewichtlerin war bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme in der Klasse über 78 Kilogramm ebenfalls nicht das Achtelfinale drin. «Im Moment bin ich einfach nur enttäuscht», sagte sie. «So lange darauf hinzuarbeiten und dann nach einem Kampf raus zu sein, das ist schon ein hartes Brot.»
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(dpa)