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Athletensprecherin zu Russland-Kurs: «Schäme mich»

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Pyeongchang (dpa) – Sportschützin Manuela Schmermund hat in ihrer Funktion als Athletensprecherin deutliche Kritik am Internationalen  Olympischen (IOC) sowie dem Paralympischen Komitee (IPC) geäußert.

«Ich fühle ein unsägliches Gemisch von Wut, Trauer, Betroffenheit, Scham und Ohnmacht», sagte die Stellvertretende Athletensprecherin der Behindertensportler der Deutschen Presse-Agentur: «Ja, ich schäme mich für diese Organisationen!»

Vor zwei Jahren hatte das IPC Russland wegen erwiesenen Staatsdopings komplett von den Sommer-Paralympics in Rio ausgeschlossen. «Offenbar haben wir mehr Cojones als das IOC», hatte Schmermund, Paralympics-Siegerin von 2004, damals erklärt. Das Einlenken des IPC auf IOC-Kurs – auch bei den am Freitag beginnen Paralympics in Pyeongchang dürfen russische Athleten unter neutraler Flagge starten – verärgert sie nun im höchsten Maße.

Dieser Ärger richtete sich auch gegen Andrew Parsons, der im vergangenen September Sir Philip Craven nach 16 Jahren als IPC-Präsident ablöste. «In der damaligen Situation und personellen Besetzung des IPC-Präsidiums und der weiteren Verantwortlichen waren die Eier da und groß», sagte Schmermund mit Blick auf Rio: «Aktuell sind diese offensichtlich viel kleiner geworden. Ehrlich gesagt, habe ich das auch befürchtet. Es steht und fällt halt mit Personen.»

Als Mitglied der achtköpfigen Athletenkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) beteiligte sich Schmermund auch an einem Protest-Statement. «Es ist unerträglich, wie wissentlich mit einem organisierten Sportbetrug umgegangen wird», erklärte sie:  «Durch diesen Umgang des IOC – und leider mittlerweile auch des IPC – wird der gesamte Antidopingkampf ad absurdum geführt.»

Fotocredits: Daniel Karmann

(dpa)

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