Rio de Janeiro – Mit einer bunten und lebensfrohen Abschlussparty sind die XXXI. Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zu Ende gegangen.
«Das waren wunderbare Spiele in der wunderbaren Stadt», rief IOC-Präsident Thomas Bach den tanzenden Athleten, Volunteers und Zuschauern bei der stimmungsvollen Zeremonie am Sonntagabend zu.
Vor allem das schwungvolle Finale mit heißen Samba-Rhythmen riss alle von den Sitzen. «Danke Rio», twitterte Deutschlands Hockey-Kapitän Moritz Fürste. «Was für ein Abschluss.» Und Fußball-Olympiasiegerin Annike Krahn teilte über den Kurznachrichtendienst mit: «Grüße von der Abschlussfeier! Das war Olympia 2016, für mich unvergesslich.»
Brasiliens Interimspräsident Michel Temer war nicht zur Feier erschienen, nachdem er bei der Eröffnung von seinen Landsleuten gnadenlos ausgepfiffen worden war. Auch Fußball-Idol Pele fehlte im legendären Maracanã-Stadion, wo Brasiliens Kicker am Vorabend mit dem erstmaligen Olympiasieg durch den Finalerfolg über Deutschland für das emotionale Highlight aus Sicht der Gastgeber gesorgt hatten. «Ich habe mein ganzes Leben darauf gewartet, dass Brasilien Gold im Fußball gewinnt. Nun ist mein Traum wahrgeworden», twitterte Pele.
Tausende Athleten aus 206 Nationen enterten zu Beginn der Feier die riesige Arena, in die der zweimalige Kanu-Olympiasieger Sebastian Brendel die deutsche Fahne trug. Was dieses Mal gar nicht so einfach war, denn das Wetter meinte es nicht gut. Heftige Sturmböen zogen am Abend über Rio hinweg, zudem regnete es in Strömen.
Die Athleten ließen sich die Stimmung bei ihrem großen Finale jedoch nicht vermiesen. Wer keine Zuschauerkarte ergattert hatte, schaute allerdings teilweise in die Röhre. So fiel in der benachbarten Favela der Strom aus, die TV-Schirme blieben dort schwarz.
Farbenfroh ging es im Stadion zu. Nach dem knapp einstündigen Athleten-Einmarsch wurde zu den Klängen des norwegischen DJ Kygo der Olympische Fernsehkanal vorgestellt, der mit dem Erlöschen der Olympischen Flamme um 22.26 Uhr Ortszeit auf Sendung ging.
Wie schon bei der Eröffnung wurde die brasilianische Kultur und Lebensart unter dem Jubel der Zuschauer visuell erstklassig in Szene gesetzt. Und auch der Sport rückte ein letztes Mal in den Fokus, als die Marathonläufer um den kenianischen Olympiasieger Eliud Kipchoge aus den Händen von IOC-Boss Bach ihre Medaillen erhielten.
Mit einem temporeichen Auftritt präsentierte sich im Anschluss der nächste Olympia-Gastgeber: Tokio 2020. Vor dem großen Finale zu typisch brasilianischen Rhythmen dankte Bach noch einmal den Olympia-Gastgebern. Sie hätten «mit unwiderstehlicher Lebensfreude die Welt inspiriert», lobte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees. «Olympia war ein Fest der Vielfalt.»
Einen besonderen Gruß sandte Bach an die freiwilligen Helfer. «Mit eurem Lächeln habt ihr unser Herz erreicht», sagte er. Und dann hatte Bach noch eine Überraschung parat. Kurz bevor er die Rio-Spiele für beendet erklärte, zeichnete er die Menschen der Stadt mit dem vor 110 Jahren von IOC-Gründer Pierre de Coubertin gestifteten Olympischen Pokal aus. «Es waren 16 glanzvolle Tage», stellte Bach fest und verabschiedete sich von den Cariocas: «Wir kamen als Gäste und nehmen Abschied als Freunde.»
Fotocredits: Felix Kästle,Michael Kappeler,Sergei Ilnitsky,Sergei Ilnitsky,Sergei Ilnitsky,Michael Reynolds,Michael Kappeler
(dpa)