Frankfurt/Main – Die Deutsche Fußball Liga sieht bei dem neuen Ärger rund um 1860 München und dessen Investor Hasan Ismaik keine rechtliche Handhabe.
«Angesichts der Tatsache, dass die Clubs sowohl auf ihrem Trainingsgelände als auch im eigenen Stadion Hausrecht ausüben und die DFL in diesem Fall nicht direkt berührt ist, besitzt die DFL hier keine statuarische Grundlage, weitergehend tätig zu werden», hieß es in einer Erklärung der Dachorganisation.
Für die Zweitliga-Partie gegen den FC St. Pauli (1:2) hatten die Löwen einer Journalistin die Akkreditierung verweigert. Zudem klagte Andreas Rettig, der Sportchef der Hamburger, über das Verhalten von Ismaik. Dieser habe versucht, Pauli-Funktionäre von ihren Plätzen vertreiben zu lassen.
Konkret dazu äußerte sich die DFL nicht. Im Fall der schon länger andauernden Auseinandersetzungen zwischen Medienvertretern und dem Verein verwies sie auf ein stattgefundenes Mediationsgespräch mit einem «Konsens aller Beteiligten».
Auf die Forderung von Rettig, die Verbände müssten sich auch um die Vorkommnisse auf der Tribüne kümmern, ging die DFL nicht ein. Der St. Pauli-Manager und frühere DFL-Geschäftsführer hatte gesagt: «Wenn auf dem Altar des vielen Geldes Meinungsfreiheit und respektvoller Umgang mit Mitarbeitern, Medien und anderen Clubs auf der Strecke bleiben, dann gute Nacht Fußballdeutschland.»
Er würde sich auch ein konsequenteres Eingreifen der Verbände wünschen: «Jedes Spruchband wird sanktioniert und hier ist man auf beiden Augen blind.» Von 1860 München gab es zunächst keine Stellungnahme.
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(dpa)