Mannheim – Die Adler Mannheim empfangen heute (19.30 Uhr/Sport1 und Magenta Sport) den EHC Red Bull München zum ersten Finale in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
Der Gewinner der Hauptrunde trifft auf den Zweiten. Für viele war es seit Monaten das logische Finale. Doch dass die beiden Topteams der 52 Vorrundenspiele am Ende gegeneinander um den Titel spielen, ist generell eine Seltenheit: Im 25. DEL-Jahr kommt es erst zum dritten Mal vor. «Das wird eine enge Serie», mutmaßte Münchens Stürmer Mads Christensen.
DIE AUSGANGSLAGE: Champions-League-Finalist München hatte deutlich mehr Probleme in den Playoffs und benötigte insgesamt 13 Spiele bis zum Finale. Erst am Dienstagabend endete mit dem 2:0 gegen Augsburg im entscheidenden Halbfinale die längste Playoff-Serie der DEL-Geschichte: Zweimal ging es in die dritte Verlängerung, am Ende waren gut 504 Minuten gespielt. Mannheim gewann gegen Nürnberg mit 4:1-Siegen und behauptete sich mit 4:0 über Köln. «Wir können mit breiter Brust ins Finale gehen», sagte Adler-Kapitän Marcus Kink.
DIE TITEL-JAGD: 2016, 2017 und 2018 hieß der Meister jeweils EHC München. Vier Titel in Serie hat in der DEL noch kein Team geschafft. «München verfügt über sehr viel Erfahrung und weiß, wie man große Serien und Spiele gewinnt», sagte Mannheims Trainer Pavel Gross: «Aber wir werden unsere Stärken nutzen und sie von Anfang an unter Druck setzen.» Gross soll Mannheim erstmals seit 2015 wieder zum Titel führen. Es wäre in der DEL der siebte Titel für die Adler. So viele haben nur die Eisbären Berlin bislang geholt.
DAS TRAINER-DUELL: Zum dritten Mal in vier Jahren stehen sich Münchens Trainer Don Jackson und Pavel Gross im Finale gegenüber. Mit Wolfsburg war Gross 2016 und 2017 jeweils klar unterlegen. Diesmal hat der 50-jährige Tscheche mit den Adlern Mannheim eine realistische Chance. Der US-Amerikaner Jackson könnte schon zum neunten Mal DEL-Meister werden, fünfmal feierte er mit Berlin den Titel.
DAS PERSONAL: Mannheim steht der komplette Kader zur Verfügung. Im Halbfinale leistete es sich Gross sogar, auf seinen Kapitän und Nationalstürmer Marcus Kink zu verzichten. München fehlt unter anderen Verteidiger Konrad Abeltshauser. Für Stürmer Maximilian Kastner war die Saison wegen einer Hand-Verletzung ebenfalls kurz vor dem sportlich Höhepunkt beendet. Der Einsatz von Maximilian Daubner war wegen einer Unterkörperverletzung fraglich.
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(dpa)