Rio de Janeiro – «Das ist besser als Heiraten, oder?« Als Erik Heil zeitgleich mit seiner Lebensgefährtin Victoria Jurczok die Olympia-Qualifikation geschafft hatte, war er hin und weg.
Am Freitag nun geht es für das Berliner Segler-Paar in Rios Guanabara-Bucht los. «Ich kann den ersten Startschuss kaum erwarten», sagt Heil.
Heil, gerade 27 Jahre alt geworden, segelt im 49er. Jurczok, 26, geht im 49erFX an den Start. Diese Jollen sind extrem rasant. Die sogenannten Skiffs erfordern von ihren Bändigern viel Bootsgefühl und akrobatische Leistungen. Der 49er und der 49erFX stehen wie die neue Mixed-Katamaran-Disziplin Nacra 17 für modernen, spektakulären Segel-Sport.
Sowohl Europameister Heil und sein Vorschoter Thomas Plößel als auch die WM-Drite Jurczok und ihre Vorschoterin Anika Lorenz zählen zum erweiterten Favoritenkreis. «Beide haben gezeigt, dass sie unter Druck Leistung bringen können – eine der wichtigsten Eigenschaften für Olympia!», sagt der deutsche Segel-Cheftrainer David Howlett.
Die nur 1,61 Meter große Jurczok, deren Spitzname «Püppi» über die Willensstärke der zierlichen Steuerfrau hinwegtäuscht, und Lorenz haben ihr Boot «Merima» genannt – es ist der brasilianische Name für Sonnenschein. Und die soll in Rio scheinen.
Fotocredits: Gregor Fischer
(dpa)