Rio de Janeiro – Leichtathletik-Weltverbandschef Sebastian Coe hat sein Bedauern über das Fehlen von Doping-Kronzeugin Julia Stepanowa bei den Olympischen Spielen ausgedrückt.
Es sei das Event des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sagte der Brite bei einer Pressekonferenz in Rio de Janeiro. «Sie laden einen Athleten ein, um anwesend zu sein. Wir waren uns einig, dass sie einen außerordentlichen Beitrag zum Kampf gegen Doping geleistet hat.» Dieser wäre es wert gewesen, nochmals über ihren Fall nachzudenken, ergänzte der 59-Jährige. Der russischen 800-Meter-Läuferin war vom IOC auch wegen einer zweijährigen Doping-Sperre die Teilnahme an Olympia verweigert worden.
«Ich fürchte, dass Russland seine Athleten hat fallen lassen», sagte IAAF-Boss Coe weiter. «Das war ein fürchterliches Versagen, diese Athleten zu beschützen und auf sie aufzupassen. Wir arbeiten daran, Russland wieder zu einzubinden, wir müssen aber sicherstellen, dass gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschen.» Russlands Leichtathleten waren vom Weltverband IAAF für Rio komplett gesperrt worden.
Coes Reformbemühungen schreiten indes voran. Das IAAF-Council segnete in dieser Woche entsprechende Vorschläge ab. Anfang Dezember wird über diese auf einem Sonderkongress abgestimmt. Unter anderem geht es dabei um ein unabhängiges Gremium, dass sich mit den Themenfeldern Doping und ethische Probleme beschäftigen soll. «Das wird einen großen Unterschied in unserem Sport ausmachen», sagte Coe.
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(dpa)