Rio de Janeiro – Das deutsche Dressur-Team hat in Rio de Janeiro einen nahezu perfekten Start erwischt. Am ersten von drei Wettkampftagen übernahm der Olympia-Favorit die Führung.
Die Equipe liegt deutlich vor dem Quartett aus Großbritannien, das vor vier Jahren in London Gold gewann. «Das waren zwei Super-Ritte», kommentierte Equipe-Chef Klaus Roeser und bekräftigte noch einmal: «Der Plan ist, Gold zu gewinnen.»
Zum Auftakt ritt der 21-Jährige Sönke Rothenberger mit Cosmo eine sichere Runde und erhielt für seinen Grand-Prix-Ritt 77,329 Prozent. «Da ist uns ein Stein vom Herzen gefallen», sagte Roeser. «Das war ganz wichtig für die Mannschaft.»
Besser war von den 30 Startern des ersten Tages nur Dorothee Schneider (Framersheim) mit Showtime (80,986). «Ich bin sehr glücklich, dass alles gut gegangen ist», sagte die 47-Jährige. «Es war schön, dass Sönke so gestartet ist.»
Der Neuling blieb im Viereck gelassen und konzentriert. «Es war toll, das ganze deutsche Team stand hinter mir», schwärmte Rothenberger nach seinem Debüt. Auch mehrere Vielseitigkeits- und Springreiter hatten sich den ersten Olympia-Auftritt des Newcomers angeschaut.
«Ich wollte eine sichere Runde hinlegen», erklärte der junge Mann seine Taktik. «Ich wollte der Mannschaft den Druck von den Schultern nehmen. Der erste Schritt ist getan.» Am Donnerstag reiten Kristina Bröring-Sprehe (Dinklage) mit Desperados und Isabell Werth (Rheinberg) mit Weihegold für das deutsche Team. Die Entscheidung fällt nach dem Grand Prix Special am Freitag.
Das Team der Niederlande musste hingegen einen schweren Rückschlag verkraften. Adelinde Cornelissen beendete ihren Ritt mit Parzival nach etwa einem Drittel der Prüfung und ist damit ausgeschieden. Das Pferd sei nicht richtig fit, sagte die Niederländerin. Es habe am Vortag noch Fieber gehabt, vermutlich wegen eines Insektenstiches.
«Es gab keine andere Wahl», sagte die niederländische Reiterin mit Tränen in den Augen. Sie habe es im Sinne des Teams versucht, nachdem der Teamveterinär seine Zustimmung gegeben habe. Doch während des Rittes spürte die Mannschafts-Weltmeisterin von 2010, dass ihr Pferd «nicht stark genug war».
Fotocredits: Jim Hollander
(dpa)