Der Traum von Rainer Schüttler geht möglicherweise doch noch in Erfüllung. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominierte gestern den 32-Jährigen für die in zirka zwei Wochen beginnenden Olympischen Spiele. Damit gehört der Hesse zu der Gruppe von 440 deutschen Athleten, die nach China reisen.
Doch auch durch die Nominierung des DOSB ist das Ticket Schüttlers für Peking noch nicht ganz in der Tasche. Die Nummer 34 der ATP-Weltrangliste hat national alle Kriterien für eine Teilnahme erfüllt. Aber nach den Richtlinien des Internationalen Tennisverbandes (ITF) hat Schüttler die Kriterien bis zur Frist am 9. Juni verpasst.
In der Weltrangliste stand der Hesse zu diesem Zeitpunkt noch nicht unter den Top 56. Nach dem überraschenden Halbfinaleinzug Anfang Juli in Wimbledon, wobei er die DOSB-Norm erfüllte, war der internationale Stichtag schon abgelaufen. Schüttler muss nun darauf hoffen, dass qualifizierte Spieler bzw. Nationen ihre Teilnahme absagen.
Vor allem Nicolas Kiefer möchte zu gerne, dass Schüttler mit nach Peking fliegen darf. Beide Akteure erzielten bei den Olympischen Spielen im Finale von Athen vor vier Jahren nach einem dramatischen Spielverlauf die Silbermedaille. „Es muss einfach klappen, wir haben schließlich noch eine Rechnung offen. Und wer weiß, vielleicht holen wir ja dieses Mal eine andere Medaille“, meinte Kiefer.
Das Tennis-Duo kennt sich sehr gut aus vielen Partien und beide Spieler verstehen sich auch außerhalb des Platzes bestens. „Ich würde gerne wieder mit Kiwi spielen. Und Peking war immer mein Traum, darauf habe ich in den letzten Jahren hingelebt“, meinte Schüttler hoffnungsvoll.