Peter Leko ist der neue Schachkönig von Dortmund. Der 28-jährige Ungar gewann das Sparkassen Chess-Meeting 2008, nach 1999 und 2002 sein dritter Triumph. „Ich bin sehr glücklich, dass ich hier gewonnen habe. Ich war bereits 2007 dicht davor, habe aber den Sieg verpasst. Es ist mein bisher größter Erfolg in diesem Jahr“, sagte Leko nach der letzten Partie. Titelverteidiger Wladimir Kramnik enttäuschte als Siebter. Ein Deutscher überraschte.
In der Schlussrunde machte Leko den Turniersieg mit einem Remis gegen Arkadij Naiditsch, den derzeit besten deutschen Schachspieler, perfekt. Leko spielte effizient und blieb im gesamten Turnier ungeschlagen. Mit Siegen gegen den Ukainer Wassily Iwantschuk und den Hamburger Jan Gustafsson gewann er die entscheidenden Punkte. Leko distanzierte seine Verfolger lediglich um einen halben Zähler.
Gustafsson, erstmals nach Dortmund eingeladen, bot eine starke Vorstellung und führte nach der fünften Runde sogar die Tabelle an. Der passionierte Poker-Spieler zog eine entsprechend positive Bilanz: „Gestern gegen Peter Leko lief es nicht gut, aber ansonsten bin ich mit dem Turnierverlauf sehr zufrieden.“
Titelverteidiger und Rekordsieger Kramnik (Russland) enttäuschte. Er verlor zwei Partien und landete schließlich abgeschlagen auf dem siebten Rang. Bei beiden Niederlagen spielte Kramnik ausgerechnet Russisch, einige kürten ihn dieser scheinbar betonsicheren Eröffnung wegen schon zum WM-Favoriten. Kramnik kämpft im Herbst gegen Viswanathan Anand um die Weltmeisterschaft, das Turnier findet vom 14. Oktober bis 2. November 2008 in Bonn statt.
Endergebnis von Dortmund:
1. Peter Leko (Ungarn) 4,5 Punkte
2. Wassily Iwantschuk (Ukraine) 4,0
3. Shakhriyar Mamedjarow (Aserbaidschan) 4,0
4. Ian Nepomniachtchi (Russland) 4,0
5. Jan Gustafsson (Deutschland) 4,0
6. Arkadij Naiditsch (Deutschland) 3,5
7. Wladimir Kramnik (Russland) 3,0
8. Loek van Wely (Niederlande) 1,0