Lewis Hamilton hat im Regenchaos von Silverstone den Durchblick behalten und einen überlegenen Heimsieg gefeiert. Der Brite gewann vor mehr als 100.000 größtenteils begeisterten Zuschauern im McLaren-Mercedes vor dem Mönchengladbacher Nick Heidfeld. Der BMW-Pilot war der einzige Fahrer aus der Spitzengruppe, der seinen Boliden fehlerfrei auf der Stecke hielt. Dritter wurde der Brasilianer Rubens Barrichello im Honda vor dem finnischen Weltmeister Kimi Räikkönen im Ferrari.
Räikkönens Teamkollege Felipe Massa (Brasilien), der erstmals als WM-Spitzenreiter bei einem Rennen startete, belegte nach einer clownesken Vorstellung mit beinahe unzähligen Drehern nur den 13. und letzten Platz. In der WM-Wertung liegen nun Hamilton und Massa zur Saison-Halbzeit mit jeweils 48 Punkten an der Spitze. Für Hamilton war es der dritte Saisonsieg nach Melbourne und Monte Carlo.
„Wir sind wieder zurück im Titelkampf“, sagte der 23-jährige Brite. In der letzten Runde habe er gesehen, wie die Fans aufgesprungen seien und ihm zugejubelt hätten. „Da habe ich nur noch gebetet und zu meinem Auto gesagt: Bitte, bleib auf der Strecke, bitte, bitte!“
Nick Heidfeld sagte nach dem Rennen: „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe das Auto auf der Strecke gehalten, das war heute das Wichtigste.“ Als er merkte, dass Hamilton zu weit vor ihm lag, habe er den Schongang eingelegt: „Ich habe zum Schluss nichts mehr riskiert, wollte den zweiten Platz sicher nach Hause fahren.“
Toro-Rosso-Pilot Sebastian Vettel schied nach wenigen Renn-Sekunden aus. Nachdem ihn David Coulthart mit seinem Red-Bull touchiert hatte, rutschten beide Autos von der Strecke, blieben im Kies stecken und kamen nicht wieder heraus. Force-India-Pilot Adrian Sutil drehte sich in der elften Runde, wurde kurz ausgehoben, überquerte unkontrolliert die Piste und blieb in einer Auslaufzone stehen. Nico Rosberg im Williams wurde Neunter und verpasste knapp die Punkteränge, Toyoto-Pilot Timo Glock kam als Zwölfter ins Ziel.