Rio de Janeiro (dpa) – Die Moderne Fünfkämpferin Yane Marques ist zu Brasiliens Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro gekürt worden.
Die Goldhoffnung bekam bei einer TV-Abstimmung die meisten Stimmen, die Entscheidung wurde vom Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees, Carlos Arthur Nuzman, verkündet. Die 32-Jährige hatte in London 2012 Bronze gewonnen. Bei den ersten Olympischen Spielen in Südamerika tritt Brasilien mit dem Rekordaufgebot von 465 Sportlern an, erklärtes Ziel ist nach Platz 22 im Medaillenspiegel in London 2012 dieses Mal, unter die ersten Zehn zu kommen.
Marques setzte sich bei dem Votum gegen Segler Robert Scheidt und Volleyballer Serginho durch. Die Eröffnungsfeier findet am Freitag im Maracanã-Stadion statt. Bis 21. August kämpfen über 10 000 Sportler um 306 Goldmedaillen. Marques sprach von einer sehr großen Ehre. Sie setze darauf, dass sich das Land wieder mehr eine. «Ich möchte in diesem Moment die Repräsentantin aller Brasilianer sein», sagte sie.
Wegen einer tiefen politischen Krise und der Suspendierung der linksgerichteten Präsidentin Dilma Rousseff gibt es eine starke Polarisierung, am Sonntag gingen wieder Zehntausende Anhänger und Gegner Rousseffs in 20 Bundesstaaten auf die Straßen. Nach Olympia wird der Senat bis zum 2. September über Rousseffs Amtsenthebung entscheiden, ihr werden Haushaltstricksereien vorgeworfen. Es wird damit gerechnet, dass es dazu kommen. Die jetzt nur interimsweise agierende Mitte-Rechts-Regierung unter Führung von Michel Temer (75) bliebe dann bis Ende 2018 im Amt. Temer wird auch die Spiele eröffnen.
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