Mit Blick auf das EM-Halbfinalspiel gegen die Türkei stehen bei der deutschen Nationalmannschaft wieder alle Spieler zur Verfügung. Der zuletzt verletzte Torsten Frings trainiert mit einer Extra-Manschette, die seine gebrochene Rippe schützen soll. Aber ob Bundestrainer Joachim Löw ihn gegen die Türken einsetzen wird, bleibt offen.
„Torsten ist einsatzfähig, er ist ein wichtiger Spieler. Dass er zurückkehrt, ist durchaus denkbar“, sagte Löw.
Kapitän Michael Ballack forderte aber an dem 4-2-3-1-System, welches äußerst effektiv gegen die Portugiesen war, festzuhalten. „Natürlich spreche ich mit den Spielern und tausche mich mit ihnen aus. Letztendlich entscheide aber ich, welche Spieler auf den Platz gehe“, erörterte der Bundestrainer.
Bevor sich der Trainerstab auf ein bestimmtes System festlegt, sollen die Türken in einer Video-Analyse ausgiebig studiert werden. „Hier will ich noch einmal sehen, wo diese kampstarke Mannschaft ihre Schwächen hat. Danach richte ich mein Spielsystem aus“, meinte der Coach.
Trotz dessen einige Leistungsträger wegen Verletzungen und Sperren nicht spielen werden, spricht Löw vor der türkischen Elf eine deutliche Warnung aus. „Die kämpfen bis zur letzten Sekunde“, sagte Löw, der die Türken sehr gut kennt. Unter anderem coachte er schon Fenerbahce Istanbul in der Saison 1998/99. „Es wird ein unglaubliches schweres Spiel. Deshalb müssen wir alle hochkonzentriert an diese Aufgabe herangehen“, erklärte er abschließend.
Ballack hob ebenfalls den Zeigefinger in einem Interview mit der „Welt“: „Die Türken haben die deutsche Mentalität. Sie sind ein ganz, ganz gefährlicher Gegner, der nichts zu verlieren hat, weil der Einzug ins Halbfinale für sie schon ein großer Erfolg ist und alles andere das Sahnehäubchen.“