Ein Flop war die aus deutscher Sicht herausragende Leistung beim Berliner Istaf: Ariane Friedrich übersprang erstmals in einen Freiluftwettbewerb zwei Meter und musste sich nur dem kroatischen Top-Star Blanka Vlasic geschlagen geben, die mit 2,03 Metern siegte.
Robert Harting verbesserte seine Bestleistung im Diskuswerfen auf 67,70 Meter und will nun kandidieren: „Eines haben wir Diskuswerfer der SPD voraus, bei uns ist die K-Frage entschieden“, sagte der Berliner nach seinem 3. Platz hinter dem überraschend auftrumpfenden Iraner Ehsan Hadiadi, der 69,12 Meter erzielte, und Olympiasieger Virgilijus Alekna aus Litauen (69,12 Meter). Gegen Angela Merkel will Harting allerdings nicht antreten, vielmehr machte er deutlich, dass er die deutsche Nummer eins in seiner Disziplin ist – vor seinem Widersacher Michael Möllenbeck, den er jüngst als Säufer bezeichnete. Harting hatte sich öffentlich und per Mail entschuldigt und sagte: „Er ist ein bisschen griesgrämig. Mir ist es eigentlich egal, ob er mir verzeiht oder nicht.“ Harting traut sich 68 Meter zu, sein Ziel ist nun Bronze bei den Olympischen Spielen in Peking.
Für einen Moment des Schreckens sorgte Stabhochspringer Danny Ecker, als ihm beim zweiten Versuch über 5,70 Meter der Stab brach: „Man sitzt auf der Matte und horcht in sich rein, ob man verletzt ist“, sagte der Leverkusener, „das ist mir das letzte Mal in der Jugend passiert.“ Dennoch überwand er mit einem weicheren Stab noch die 5,70 Meter und wurde Vierter, vor Fabian Schulze und Richard Spiegelburg (beide 5,60 Meter).
Von seiner Form überrascht war der Berliner Carsten Schlangen. In 3:34,99 schaffte er die Olympianorm über 1500 Meter und freute sich: „Unter 3:35 Minuten ist einfach nur genial. Jetzt dröhnt mein Kopf zwar, aber ich bin überglücklich.“ Auch Carolin Nytra knackte die Olympianorm, über 100 Meter Hürden lief die 23-Jährige 12,92 Sekunden.
Eine überraschende Niederlage musste der Amerikaner Jeremy Wariner hinnehmen. Er blieb über 400 Meter vier Hundertstel hinter seinem Landsmann LaShawn Merritt. Weitspringer Irving Saladino hatte vor dem Istaf mit dem Weltrekord geliebäugelt, doch er der Panamaer erwischte einen schlechten Tag und wurde lediglich Siebter: „Die Laufbahn war zu schnell, deshalb war mein Absprung zu flach“, erläurterte Saladino.
Für die erst 18 Jahre alte Pamela Jelimo konnte die Laufbahn gar nicht schnell genug sein. Die Kenianerin verbesserte über 800 Meter ihren Junioren-Weltrekord auf 1:54,99 Minuten, gleichzeitig Afrika-Rekord. Seit 1989, ihrem Geburtsjahr, ist keine Athletin mehr so schnell die zwei Stadionrunden gelaufen.