Das Poker gerade eine ungeahnte Blütezeit erlebt, ist nicht gerade eine Neuigkeit. Seitdem der Amateurspieler Chris Moneymaker bei WSOP 2003 abräumte, ist Poker in aller Munde. Am populärsten ist zur Zeit Texas Hold’em. Dabei droht das ursprüngliche Poker, das „American Poker“ beinahe in Vergessenheit zu geraten, obwohl es jeder Spieler als erstes erlernen sollte.
Das American Poker oder auch „Five Card Draw“ ist wohl die älteste Pokervariante. Ihr großer Vorteil ist, dass bei ihr kein Spieler Informationen über das Blatt des Gegners besitzt. Dies erzwingt geradezu taktisches Denken, Strategie und gekonntes Bluffen und bietet so gewiss die beste Möglichkeit, die Grundfertigkeiten des Pokers zu erlernen.
Auch wenn das American Poker als älteste Variante gilt, stammt das Spiel aus Europa und geht vermutlich auf das deutsche Poch und das französische Poque zurück. Erst 1829 wurde es von französischen Siedlern nach New Orleans gebracht. Nicht umsonst wird Poker meist mit französischem Blatt mit Kreuz, Pik, Herzen und Karo gespielt.
American Poker ist mit die älteste Variante
Maximal sieben Personen sollten mit einem 52er Blatt spielen. Ziel des Spiels ist es selbstverständlich, das höchste Blatt, in den altbekannten Kombinationen, zu erhalten oder die anderen Spieler zum Aufgeben zu bewegen. Zu Beginn wird reihum offen das Blatt ausgeteilt, bis ein Bube fällt. Der entsprechende Spieler fungiert dann in der ersten Runde als Geber.
Nun wird geboten. Jeder Spieler zahlt einen festen Betrag, das Ante, danach werden jeweils fünf Karten verdeckt ausgeteilt. Jetzt erfolgt die erste Wettrunde nach bekannter Manier wie beim Texas Hold’em mit check, bet, raise und fold. Selbstverständlich solange wie innerhalb des Limits alle Spieler auf das selbe Niveau kommen oder ausgestiegen sind. Der Spieler zur Linken des Gebers eröffnet
Beim 5 Card Draw können bis zu fünf Karten getauscht werden
Jetzt erfolgt der Kartentausch. Theoretisch ist es möglich, das ganze Blatt zu tauschen, aber in der Praxis tauscht wohl kaum jemand mehr als vier Karten. Gelegentlich wird auch hier ein Limit festgelegt. Nach dem Tausch folgt die zweite Wettrunde. Sie verläuft in gleicher Weise wie die erste Runde. Derjenige, der als letztes erhöht hat, mach den Anfang. Gab es kein raise eröffnet wieder der Spieler zur Linken des Gebers.
Sind nun noch Spieler in der Runde vertreten, eröffnet derjenige mit dem letzten raise den Showdown und zeigt seine Karten als erster, dann folgen die restlichen Spieler. Die höchste Kombination gewinnt.
Gelegentlich wird American Poker neben Ass, König, Dame und Bube noch mit einer 53. Karte gespielt, dem Joker.