Oft kommt es vor, dass man in der Starthand zwei hohe Karten hat, preflop raist und gecallt wird. Trifft man, gilt es die Hand zu schützen und damit Profit zu machen. In Zwei Drittel aller Fälle trifft man am Flop aber nichts und muss nun trotzdem weiterspielen. Da es den anderen Spielern aber meistens ähnlich geht, kann man die Geschichte, die man preflop mit dem Raise begonnen hat, am Flop weiter erzählen und dem Gegner eine starke Hand vortäuschen. Dies nennt man Continuation Bet oder einfach Contibet.
Damit der Move Erfolg versprechend ist, müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt sein.
Zum Einen sollte man der Preflop Raiser gewesen sein, um glaubhaft eine starke Hand (z:B. AA) vorspielen zu können. Manchmal raist man preflop auch mit Karten wie KQ oder QJ aus später Position und wird von einem der Blinds gecallt. Wenn im Flop nun ein Ass kommt, einer der Blinds checkt und man das Ass repräsentieren will, ist es unglaubwürdig, wenn man preflop nur reingelimpt hat.
Eine weitere wichtige Bedingung für eine Contibet ist, dass man am Flop der Erste ist, der Stärke zeigt. Spielt z.B. einer der Blinds aus dem Beispiel vorher an, gibt er zuerst an, dass er das Ass hält.
Der Profit aus einer Contibet wird daraus generiert, dass die Gegner sofort folden. Callen oder erhöhen sie sogar, wird der Bluff unprofitabel, da man in der Regel nur schwache Outs auf eine Verbesserung hat. Dies führt zu dem Umstand, dass man nur dann eine Contibet machen sollte, wenn die Struktur des Boards starke Draws unwahrscheinlich macht. Liegen mehrere hohe Karten am Flop oder ist der koordiniert (suited, connected) sollte man lieber auf einen Bluff verzichten. Anzahl und das Spielverhalten der Gegner entschieden ebenfalls über die Erfolgsaussichten von Contibets.
Am besten funktionieren sie gegen einen oder höchstens zwei Gegner. Gegen aggressive oder loose Spieler sollte man sie vermeiden, da sie viel zu oft mit schwachen Karten callen oder raisen. Maniacs und Calling Stations sind somit die schlechtesten Kunden für einen Bluffbet. Am besten funktioniert er gegen schwache tighte Gegner ohne allzu hohen Aggressionsfaktor (z.B. Rocks). Und selbst starke tight/aggressive Gegner folden ihre marginalen Hände lieber als zu überprüfen, ob es nur ein Semibluff zweier Overcards war.