Einmal wie Shinji Kagawa den Sprung in den internationalen Profifußball schaffen – dies ist das Ziel vieler junger Japaner. Um der Verwirklichung dieses Traums ein Stück näher zu kommen, finden einige Talente aus Asien in die deutschen Amateurligen. Konkurrenz für einheimische Youngstars? Ja, aber gleichzeitig auch ein Ansporn.
Takashi Yamashita vermittelt japanische Talente
In den letzten vier Jahren wurden allein im Rhein-Main-Gebiet 100 japanische Fußballspieler an Verbands- und Oberligisten vermittelt. Hauptverantwortlicher dafür ist Takashi Yamashita. Der 29-jährige kam selbst vor einiger Zeit nach Deutschland, um in Europa Fuß zu fassen – nach seinen Stationen in Kassel und bei der zweiten Mannschaft des FSV Mainz 05 trainiert er heute deren U12. An Heimspielwochenenden des Bundesligisten dolmetscht er darüber hinaus für Shinji Okazaki. Und fungiert als Berater, Sozialhelfer und großer Bruder für Talente aus seiner Heimat, die das gleiche Ziel verfolgen wie er einst. Yamashita sieht sich selbst nicht als professioneller Spieleragent, sondern lediglich als Unterstützer: Er vermittelt zwischen den deutschen Amateurvereinen und den potenziellen Neuzugängen und kümmert sich im Falle einer Verpflichtung um das Wohl seiner Landsmänner – von der Wohnungssuche bis zur Eröffnung eines Kontos. Viele Infos dazu finden Sie übrigens im Live-Ticker unter http://brandenburg.sportbuzzer.de/.
Japaner sind diszipliniert und leistungsorientiert
Japanische Fußballer wollen jeden Tag intensiv trainieren. Sie sind äußerst diszipliniert, sehr leistungsorientiert und strapazierfähig, so Jürgen Collet, der Trainer des SV Gonsenheim, bei dem zwei junge Japaner unter Vertrag stehen. Viele der Jungs, die nach Deutschland kommen, haben Talent, sind technisch hochbegabt und auch menschlich eine Bereicherung für das jeweilige Team. Zu den gewichtigsten Problemen zählt die geringe Körpergröße. Der physische Nachteil macht den japanischen Spielern in Zweikämpfen häufig zu schaffen. Darüber hinaus verursacht die sprachliche Barriere Schwierigkeiten – es dauert einige Zeit, bis sie sich mit Worten verständigen können, vorher läuft das Training weitestgehend über Beobachten und Nachahmen ab. Für die einheimischen Spieler ist die Konkurrenz aus Japan ein Ansporn, manche sollten sich laut Collet sogar eine Scheibe vom Fleiß der Asiaten abschneiden.
Yuki Nakagawa als vielversprechendes Talent
Yuki Nakagawa spielt in den Reihen des bayrischen Regionalligisten SV Viktoria Aschaffenburg. Yamashita sieht in ihm großes Potenzial und traut ihm den Sprung in den Profifußball zu. Wie viele Japaner musste auch Nakagawa sich erst in Deutschland zurechtfinden, durfte lernen, dass Fußball nicht zwangsläufig Geld kostet, sondern vielmehr welches bringt. Und – was noch wichtiger ist: dass Fußball nicht nur harte Arbeit darstellt, sondern auch Spaß macht!