Das Sponsoring wird für Amateurclubs im Fußball immer wichtiger, da die finanziellen Belastungen regelmäßig steigen. Bislang fehlt jedoch in vielen Vereinen das Bewusstsein dafür, dass Clubs und Sponsoren gleichermaßen von den vereinbarten Maßnahmen profitieren. Als Amateurfußball gelten in Deutschland alle Spielklassen unterhalb der Dritten Liga. Die Unterschiede bei den Finanzierungsmöglichkeiten sind ausgeprägt, zumal Spiele der Regionalligen zum Teil im Fernsehen gezeigt werden.
Die Herausforderungen an die Finanzierung des Amateurfußballs
In unteren Klassen besteht die Unterstützung durch die Sponsoren häufig darin, dass diese als Gegenleistung für den Werbeaufdruck die Trikots finanzieren. Diese Maßnahme stellt eine große Entlastung für die Vereinskasse dar. Oberhalb der Kreisliga kommen jedoch hohe Ausgaben für die Fahrten zu Auswärtsspielen auf die Vereine zu, deren Refinanzierung alleine durch Mitgliedsbeiträge kaum möglich ist. Eine neue Herausforderung für den Amateurfußball stellt der neue Mindestlohn dar. Das Spielen ohne finanzielle Vergütung ist weiterhin statthaft und besitzt im Amateurfußball eine lange Tradition. Dass Fußballer selbst in der Bezirksklasse eine geringfügige Vergütung erhalten, ist ein junges Phänomen. Sobald der Verein eine solche auszahlt, gelten die rechtlichen Bestimmungen des Mindestlohnes von 8,50 Euro je Stunde. Dabei zählen neben den Spielen auch die Trainingseinheiten und die Fahrzeiten als Arbeitszeit.
Welche Vorteile gewinnen Sponsoren durch die Unterstützung von Amateurvereinen?
Wenn Unternehmen einen Amateurverein sponsern, erhöhen sie ihren Bekanntheitsgrad. Das trifft – abgesehen von Regionalliga-Teams – auf einen überschaubaren räumlichen Bereich zu. Gerade in unteren Klassen lassen sich am Rande des Fußballplatzes geschäftliche Kontakte knüpfen, zumal sich die meisten der dort anwesenden Zuschauer kennen. Nicht zu unterschätzen sind auch die Möglichkeiten, die sich durch die mögliche direkte Ansprache der Fußballer bieten. Zudem fördert das Sponsoring eines Amateurfußballvereins (wie es auch Swiss Life Select betreibt) das Außenbild eines Unternehmens als gesellschaftlich engagiert. Die Anforderungen an den Sponsor sind im Amateurbereich gering. Er kann als Trikotsponsor auftreten und in der Vereinszeitschrift werben. Auch ein Werbeaufdruck auf dem Vereinswagen ist verbreitet und für den Club gleichermaßen wie für das Unternehmen nützlich.
Von Sponsoren und nicht von Gönnern sprechen
Verantwortliche in Amateurvereinen sprechen von ihren Sponsoren gerne als Gönner. Das trifft jedoch auf das tatsächliche Verhältnis zwischen den Vertragspartnern nicht zu. Der Sponsor gibt dem Verein keine Spende, sondern bezahlt für eine Gegenleistung. Diese ist freilich für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs unverzichtbar, während der Verein für den Sponsor einen Bestandteil des Marketing-Mixes darstellt.