Ratgeber

Funsportarten im TV

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Der Deutschen liebster Sport mag zwar der Fußball sein, doch selbst ohne die großen Turniere, wie EM und olympische Spiele, gibt es in der deutschen Fernsehlandschaft immer wieder Sportübertragungen, die für Unterhaltung sorgen. Und damit sind nicht Handball und Springreiten gemeint. Denn im deutschen Fernsehen tummeln sich Spaßsportarten der ganz besonderen Art, bei denen die Unterhaltung eindeutig im Vordergrund steht.

 

Schmerzbefreite Japaner

Großes Vorbild für eine verrückte Ansammlung an sportlichen Aktivitäten ist wohl das TV-Format „Takeshi’s Castle“, eine zynisch moderierte Show, in der Japaner über irrwitzige Hindernisse hinweg einen Parcours absolvieren müssen. Und selbst der Erstplatzierte hat noch nichts gewonnen, wenn er nicht rechtzeitig im Ziel ist. Eine Show, die beim Zusehen den puren Sadismus fördert, aber durch die Art der Hindernisse ihren kindischen Spielplatzcharakter nicht verloren hat. In Deutschland konnte sich „Takeshi’s Castle“ allerdings nie so richtig durchsetzen. Mit „17 Meter“ gibt es eine ähnliche Variante als deutsche Show, die allerdings am mangelnden Tempo und der Moderation etwas hinkt.

Die Ideen des Stefan Raab

Früher einmal als Moderator von „Vivasion“ bekannt geworden, benutzt Stefan Raab inzwischen, so meinen Kritiker, auch die Show „TV Total“ nur als Werbeplattform für seine Sportevents. Das ist durchaus legitim, denn mit Autoball-Events (einer Sportart, in der zwei Autos Eins-gegen-Eins Fußball spielen) oder der „Stock Car Crash Challenge“ füllt er regelmäßig die Arena auf Schalke. Und auch seine anderen Shows im Programm von Pro7 wie das TV-Total-Turmspringen, in dem ganz klassisch vom Brett gesprungen wird, verbuchen Erfolge bei den Einschaltquoten. Auch bei der Wok-WM, dem Klassiker der Raab’schen Spiele, ist die Neugier der Zuschauer weiterhin groß, wie die Promis sich wohl mit einer Pfanne unter dem Hintern schlagen werden.
Einen ganz großen Fernsehmoderator wie Kai Pflaume, der von 2003 bis 2005 die Wok-WM moderiert hat, können solche extremen Fun-Sportarten inzwischen zwar nicht mehr verbuchen, aber mit Steven Gätjen und Sonja Kraus ist durchaus für guten Ersatz gesorgt.

Extrem: witzig

Die Faszination der extremen Funsportarten liegt ja, anders als bei den ernsteren Übertragungen, nicht in der Antithese von Sieg und Niederlage. Vielmehr zieht sich die kindische Freude des Zuschauers aus den Peinlichkeiten, Stürzen und Absurditäten. Das muss man nicht immer korrekt finden, aber für den Zuschauer ist es ein toller Weg, seine Schadenfreude ausleben zu können und zu Schaden kommt dabei auch niemand. Denn wie die Kategorie schon sagt: Eine Funsportart macht Spaß und das sieht man allen Beteiligten in der heutigen Zeit auch an.

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