Sinsheim – RB Leipzig und Doppeltorschütze Dani Olmo haben Trainer Julian Nagelsmann eine erfolgreiche Rückkehr bei der TSG 1899 Hoffenheim beschert.
Die Sachsen gewannen das Freitagabendspiel der Fußball-Bundesliga bei den Kraichgauern mit 2:0 (2:0) und liegen weiter auf Champions-League-Kurs. Nagelsmann durfte im weißen Hemd bei seinem ersten Auftritt an alter Wirkungsstätte dank der beiden Treffer des Spaniers Olmo (9./11. Minute) in einer wilden Anfangsphase jubeln.
«Am Ende haben wir das Spiel hochverdient gewonnen», lobte Nagelsmann, der nach Schlusspfiff lange mit seinen Assistenten diskutierte. Die Lage im Rennen um die Champions-League-Plätze sieht er optimistisch: «Wir haben es diese Woche selber in der Hand, es klar zu machen, das ist schon mal gut. Zwei Siege von uns und wir sind dabei.»
Mit dem dritten Auswärtssieg in Serie baute Leipzig den Vorsprung auf die Verfolger Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen vorerst auf sechs Punkte aus und besitzt beste Chancen auf die Rückkehr in die Königsklasse. «So kurz vor Saisonende musst du nicht mehr extrem glänzen, sondern deine Punkte einfahren», sagte der starke Kevin Kampl. «Das Ziel ist, die Champions League zu erreichen. Es war heute die Möglichkeit für uns, vorzulegen – und das haben wir gemacht.»
Im ersten Spiel nach der überraschenden Trennung von Chefcoach Alfred Schreuder verpasste Hoffenheim hingegen den möglichen Sprung auf einen direkten Europa-League-Platz. «Das Ergebnis ist bitter, das haben wir uns anders vorgestellt», sagte Sportdirektor Alexander Rosen. «Die Leistung war hervorragend, genauso wollen wir unser Team sehen. Mit diesen Leistungen werden wir uns zwangsläufig belohnen.»
Er habe keine Probleme gehabt, die richtige Kabine zu finden, weil er nun ja auch auf der anderen Seite parken müsse, scherzte Nagelsmann kurz vor dem Anpfiff. Von Februar 2016 bis Juni 2019 hatte der heute 32-Jährige das Profiteam der TSG trainiert – und sah sich bei seiner Rückkehr einem insgesamt sechsköpfigen Betreuerteam gegenüber. «Eine Lösung made in Hoffenheim», bemerkte Rosen augenzwinkernd. Nach dem Abschied von Schreuder am Dienstag fungierte der bisherige Assistent Matthias Kaltenbach als Chefcoach, Rosen nahm nicht auf der Bank, sondern neben dem Videoanalysten Platz.
Das Sextett hatte die Kraichgauer gut eingestellt, nach zuletzt vier Partien ohne Niederlage präsentierte sich das Heimteam sehr bissig und lieferte einen der besten Heimauftritte dieser Saison. In einem temporeichen Spiel auf hohem Niveau freute sich Hoffenheim bereits nach sechs Minuten über einen vermeintlichen Foulelfmeter – RB-Keeper Peter Gulacsi hatte Munas Dabbur rüde von den Beinen geholt. Doch nach langer Rücksprache mit dem Video-Schiedsrichter revidierte Referee Tobias Welz wegen eines vorherigen Handspiels der TSG seine Entscheidung.
Von dem furiosen Start des Gegners zeigte sich Leipzig keineswegs beeindruckt, setzte hingegen auf sein starkes Umschaltspiel. So resultierten beide Treffer von Olmo aus einem überfallartigen Nachrücken der RB-Offensive nach eigenem Ballgewinn. Zunächst lieferte Nordi Mukiele die passgenaue Vorlage für den 22-Jährigen, zwei Minuten später legte Regisseur Marcel Sabitzer bei seiner Rückkehr per Kopf klug zurück auf Olmo. «Wir waren sehr, sehr effizient», lobte Sportdirektor Markus Krösche in der Pause.
Nationalstürmer Werner vergab allerdings kurz vor der Halbzeit völlig freistehend aus 15 Metern sogar die Möglichkeit zum 3:0. Die Hoffnung, dass der 24-Jährige auch kommende Saison für Leipzig auf Torejagd geht und doch nicht zum FC Chelsea wechselt, hegt dabei selbst Nagelsmann kaum noch. «Ich glaube nicht, dass er nächstes Jahr noch hier ist», sagte der Coach vor der Partie bei DAZN.
Hoffenheim agierte auch weiter auf Augenhöhe, ließ aber die letzte Durchschlagskraft vermissen. Dabbur traf bei der größten TSG-Chance per Kopf in der 27. Minute nur die Latte. Auch in der Schlussoffensive blieb Hoffenheim harmlos, so dass Nagelsmann mit RB seinem Ex-Team die neunte Heimniederlage dieser Saison zufügte.
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(dpa)