Berlin – Bundestrainer Joachim Löw hat die hohe Qualität und das Niveau der gegenwärtigen Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga ausdrücklich gelobt.
«Es ist eine andere Art Fußball und von Zuschauen natürlich auch. Man muss sich auch ein bisschen daran gewöhnen, Fußball ohne Emotionen auf den Rängen von den Fans», erklärte Löw in einem Interview auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes. «Auf der anderen Seite bin ich positiv überrascht über die hohe Motivation, die die Spieler und Mannschaften an den Tag legen, über die Einstellung und auch über die Art und Weise, wie gespielt wird», erklärte der DFB-Chefcoach.
Grundsätzlich sei es positiv, «dass Deutschland diese Vorreiterrolle übernommen hat. Dass wir uns sehr gut aufgestellt haben, was das Konzept betrifft», sagte Löw zur Bundesliga unter den Bedingungen der Corona-Krise. Die Deutsche Fußball Liga hatte ein umfangreiches Gesundheits- und Sicherheitskonzept für die Fortsetzung der 1. und 2. Liga erarbeitet. Damit sei der deutsche Fußball «in Europa jetzt führend gewesen», bemerkte der Bundestrainer.
«Man spürt, die Spieler haben wieder Lust auf Wettkämpfe, auf Zweikämpfe, auf Toreerzielen, Toreverhindern», sagte Löw: «Das hat einen positiven Effekt auch auf mich gehabt, dass die Spieler topmotiviert aus dieser langen Pause kamen und das Gleiche an den Tag legen, als ob 80.000 in den Stadien wären.»
Für Löw ist das Rennen um den deutschen Meistertitel 2020 bereits entschieden. Bayern München werde sich den Vorsprung «nicht mehr nehmen lassen», sagte der Bundestrainer. «Dafür sind sie einfach auch zu konzentriert aus der längeren Pause herausgekommen und individuell zu stark», erklärte Löw.
«Und jetzt unter Hansi Flick sind sie zu einem Team geworden, das Stärke und Selbstbewusstsein ausstrahlt», lobte der Bundestrainer seinen einstigen Assistenten bei der Nationalmannschaft, der jetzt Chefcoach der Münchner ist. «Daher glaube ich, dass die Meisterschaft entschieden ist», betonte Löw. Der jüngste 1:0-Sieg der Bayern gegen den BVB mit einem «wunderbaren Tor» von Nationalspieler Joshua Kimmich sei «schon ausschlaggebend» gewesen.
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(dpa)