Berlin – Als europaweit erste Frauen-Profiliga will die Bundesliga ab dem 29. Mai ihre wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochene Saison fortsetzen.
Wie der Deutsche Fußball-Bund nach einer Managertagung der zwölf Erstligisten mitteilte, soll auch im DFB-Pokal noch ein Sieger ermittelt werden.
«Die Rückkehr der Frauen-Bundesliga auf den Platz ist ein weiterer bedeutender Schritt hin zu einer Art Normalität im Fußball wie in der Gesellschaft», sagte DFB-Präsident Fritz Keller. Die Bundesliga nehme damit eine Vorreiterrolle im internationalen Frauenfußball ein.
Sechs Spieltage stehen noch aus, in der Tabelle führt der noch ungeschlagene VfL Wolfsburg vor dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim. Das Saisonfinale ist für den 28. Juni 2020 geplant. Das Endspiel im DFB-Pokal soll am 4. Juli in Köln stattfinden, zuvor sollen am 2. und 3. Juni zunächst das Viertelfinale und dann am 10. und 11. Juni das Halbfinale ausgetragen werden.
Um Punkte geht es wieder am Freitag kommender Woche ab 14.00 Uhr mit der Begegnung der Wolfsburgerinnen gegen den 1. FC Köln, der 1. FFC Frankfurt und der SC Sand setzen am Abend (19.15 Uhr/Eurosport und Magentasport) den 17. Spieltag fort. Elf von zwölf Clubs hatten sich in einer vorherigen Videoschalte für eine Fortsetzung des Spielbetriebs ausgesprochen. Der 1. FC Köln enthielt sich der Stimme.
«Die Fortsetzung der Saison ist ein starkes Signal für den Frauenfußball und die Gleichbehandlung von Berufssportlerinnen und Berufssportlern», wurde DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg in der Mitteilung zitiert. Siggi Dietrich, der Vorsitzende des DFB-Ausschusses für die Frauen-Bundesligen und Manager des 1. FFC Frankfurt, nannte den Re-Start sogar einen historischen Moment. Er verwies darauf, «als erste europäische Profiliga der Frauen unter größtmöglichen Sicherheitsfaktoren für Spielerinnen und das Team um die das Team herum wieder in den Spielbetrieb einsteigen zu können».
Man habe großen Respekt vor allen gesellschaftlichen Bereichen, die den Weg in die Normalität suchen», betonte Dietrich aber auch und dankte den vier Champions-League-Teilnehmern Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig. Sie hatten für die Frauen-Bundesliga und die 3. Liga 7,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Davon sollen zunächst die ansonsten durch die Clubs zu tragenden Kosten für die Corona-Tests gezahlt werden. Der Restbetrag soll ohne Abzüge an die Clubs zur Unterstützung für die Durchführung der weiteren Saisonspiele ausgezahlt werden.
Der Wiederbeginn der Frauen-Bundesliga soll von strengen Hygienevorgaben, engmaschigen Testungen sowie kontinuierlichem Monitoring begleitet werden. Das Konzept soll sich lediglich in organisatorischen Nuancen vom Konzept für die beiden Ligen der DFL unterscheiden. So sollen angesichts kleinerer Arenen nur rund 130 Personen pro Spiel im Stadion sein.
Fotocredits: Peter Steffen
(dpa)