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Strenges Hygienekonzept: So will der Basketball starten

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München – Gruppen-Isolation im Hotel, kein Kontakt zur Familie – das Hygienekonzept der Basketball-Bundesliga geht noch über das des deutschen Profifußballs hinaus.

Die Entscheidung, ob die BBL ihre Saison mit zehn Teams bei einem Turnier mit Geisterspielen im Juni in München trotz der Coronavirus-Krise fortsetzen darf, naht. Entscheidend sind die Richtlinien, über die das Kabinett der bayerischen Landesregierung am Dienstag beraten soll. Das Wichtigste aus dem 42-seitigen «Konzept für den Sonderspielbetrieb zur Wiederaufnahme der Saison 2019/20», das der dpa vorliegt:

VOR DEM TURNIER

Training: Die zehn Clubs sollen sich auf Liga-Empfehlung rund drei Wochen an den Heimat-Orten auf das Turnier vorbereiten. Dabei dürfen sich die Beteiligten im privaten Umfeld aufhalten, müssen strenge Hygieneauflagen einhalten. Zudem gibt es für Spieler und Betreuer zweimal pro Woche und sofort bei Symptomen einen Abstrichtest auf den Sars-CoV-2-Erreger. Erst nach zwei negativen Tests oder bei einem Antikörpernachweis darf ins Training eingestiegen werden.

Internationale Profis: Viele Spieler, vor allem aus den USA, waren während der Corona-Krise in ihre Heimat gereist. Wenn die Profis zurückkehren, gilt grundsätzlich eine 14-tägige häusliche Quarantäne. Es sind die Vorgaben der Gesundheitsämter zu beachten, durch die Frequenz der Tests kann eine Quarantänezeit verkürzt werden.

WÄHREND DES TURNIERS

Hotel: Anders als beim Fußball werden die Aktiven während des Turniers von der Öffentlichkeit komplett abgeschottet und in einem Hotel untergebracht. Auch Kontakte mit dem Hotelpersonal sollen weitgehend ausgeschlossen werden. Der Wellnessbereich ist tabu. In Gruppen bis zu drei Personen dürfen Spieler und Betreuer das Hotel verlassen, aber nur zum Spaziergehen oder Joggen. Andere geschlossene Räume und Einkaufen sind verboten, auch der Kontakt zu Angehörigen. Zur Auflockerung soll es Gruppenausflüge geben.

Regeln: Auf zwei Seiten werden Regeln für die private Hygiene aufgestellt. 17 Punkte umfassen die Maßnahmen zur Hotelunterbringung, vom Einzelzimmer über das Nichtberühren von Fahrstuhlknöpfen mit der Hand bis zur Vorsicht bei Verwendung von Handys und der Playstation von anderen Personen.

Personengruppen: Die sogenannte Aktivzone für ein Spiel umfasst bis zu 51 Personen. Jedes der zehn Teams darf inklusive Profis maximal 22 Personen bestimmen, dazu gehören Trainer, Physios, Ärzte und Betreuer. Hinzu kommen höchstens 13 Schiedsrichter, drei Mitarbeiter der Liga und ein Fotograf. In der Passivzone sind es maximal 61 Menschen: Zeitnehmer und Anschreiber, technisches Personal, Ordnungsdienste und Medienvertreter. Beim Zutritt in die Halle muss sich diese Gruppe die Hände desinfizieren und einen Mund-/Nasenschutz tragen, es wird Fieber gemessen. Aktive und Passive sollen nie direkt aufeinander treffen. Im Außenbereich dürfen sich nie mehr als 18 Personen aufhalten, vor allem Ordner und TV-Angestellte.

Tests: Da sich alle aktiven Beteiligten in Gruppenisolation befinden, wird ein Coronatest pro Woche als angemessen angesehen. Bei einem positiven Test wird die Person sofort isoliert, es ist keine automatische Quarantäne für das komplette Team vorgesehen.

Basketball-Traditionen: Nicht nur die Zuschauer fehlen. Es gibt keine Einlaufkinder, keine Maskottchen, keine Cheerleader, kein Händeschütteln. Auch Bodenwischer, die den rutschigen Schweiß wegfeudeln, fehlen. Diese Aufgabe wird von Teammitgliedern oder Betreuern übernommen. Wischmobs stehen an den Spielerbänken.

Ball: Wenn der Ball einen Zwei-Meter-Sicherheitsbereich um das Feld verlässt, muss er desinfiziert werden, bevor er wieder benutzt wird.

Medien: Der TV-Kommentator darf während seiner Reportage ohne Mund-Nasen-Schutz tätig sein. Die Spieler werden über ein fest installiertes Mikrofon ohne direkten Kontakt interviewt, die Fragen kommen über einen Lautsprecher oder Kopfhörer.

Training: Die spielfreien Teams trainieren in einer Sporthalle, sollen sich dabei aber nicht begegnen. Geduscht werden soll wie auch nach den Spielen im Hotel.

Fotocredits: Matthias Balk
(dpa)

(dpa)

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